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Informations- und Diskussionsveranstaltung 
                                                               
Der Fall Pinochet und seine internationale Bedeutung

 


Die Nachricht der Festnahme Pinochets im Oktober 1998 in London sorgte weltweit für Überraschung und Aufsehen.Viele sahen darin einen Akt später Gerechtigkeit, war der ehemalige Diktator doch in seinem eigenen Land nie für die Folterung und Ermordung Oppositioneller während seiner Herrschaft belangt worden. Im Gegenteil. Als Senator auf Lebenszeit genoß er nicht nur Sonderrechte, sondern galt zudem als unantastbar.


Trotz des vielversprechenden Coups von Scotland Yard und Interpol kam es auch später zu keiner Verurteilung. Mit Verweis auf dessen angeschlagene Gesundheit schickte der britische Innenminister Pinochet im März 2000 nach Chile zurück. Nach anfänglichen Bemühungen, dem Versprechen des Präsidenten Eduardo Frei (1994-2000) nachzukommen, Pinochet könne
auch im eigenen Land der Prozess gemacht werden, setzten auch chilenische RichterInnen im Juli 2001 das Verfahren bis auf Weiteres aus. Doch auch wenn dieses Urteil faktisch als Ende des Falls interpretiert werden kann, hat die Festnahme Pinochets dennoch in Chile und dem Rest der Welt entscheidende Entwicklungen angestoßen. So laufen in Chile noch eine ganze Reihe von Prozessen gegen ranghohe Militärs. Mit dem zweiten Urteilsspruch der britischen Lordrichter, indem sie die Rechtmäßigkeit des internationalen Haftbefehls und des Auslieferungsgesuchs des spanischen Untersuchungsrichters Baltasar Garzón bestätigten, wurde der Fall Pinochet zum Präzedenzfall. Wie die späteren Festnahmen argentinischer Generäle oder des Ex-Diktators des Tschad zeigen, hat der Fall Schule gemacht.
Nicht nur in Chile, sondern auch in anderen Ländern Südamerikas ist die Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit wieder in Gang gekommen. Auftrieb bekam außerdem die Diskussion um die Schaffung eines internationalen Strafgerichtshofes.

Diese Entwicklungen sollen an diesem Abend analysiert und diskutiert werden. Auch kann das neuerschienene Buch der Referentin „Der Fall Pinochet – Die Aufarbeitung der chilenischen Militärdiktatur”erworben werden.

 

Zur Referentin:
Ingrid Wenzl, 1972 in Heidelberg geboren, studierte in Bremen und Barcelona Politikwissenschaften, VWL und Spanisch. Vor und während des Studiums mehrere Aufenthalte in Chile und Mexiko.
 

Zeit:

Dienstag, den 11.09.2001 um 19:00 Uhr

Ort:

FDCL, im Mehringhof, Aufgang III, 5.Stock 
Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin, U-Bhf. Mehringdamm
 

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FDCL

Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V

Centro de Investigación y Documentación Chile-América Latina
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