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Information- und Diskussionsveranstaltung:

 

Argentina, una tragedia impensada
Argentinien, ein Symbol für das Scheitern des Liberalismus

 

Gespräch mit Eduardo Aliverti,
Journalist (Radio, Fernsehen, Presse - mehrfach ausgezeichnet für seine journalistische Arbeiten in Film und Fernsehen), Leitartikler der argentinischen Tageszeitung Pagina12, Professor für Kommunikationswissenschaften an der Universität Buenos Aires, Leiter einer Fachschule für Radiokommunikation


Erst die Massenproteste vom Dezember vergangenen Jahres brachten den Bankrott des Wirtschaftsmodells des Neoliberalismus und der politischen Führung in Argentinien in die internationalen Schlagzeilen.  Wie konnte es nur möglich sein, dass das ehemals reichste Land Südamerikas sich in eines verwandeln hat, in dem mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Armut und Elend lebt? Was sind die weiteren Perspektiven für das krisengeschüttelte Land?

Während der IWF alten Rezepten der neoliberalen Strukturanpassungsprogramme folgend von der argentinischen Regierung verlangt, zur Bezahlung der Schulden die Anstrengungen zur Haushaltskonsolidierung zu erhöhen und die Politik der Privatisierung fortzusetzen, hat die Bevölkerung eine andere Antwort: "¡Qué se vayan todos!", ist die Forderung, die die anhaltenden Protestaktionen und den Widerstand begleitet.


que se vayan todos!

"Sie sollen alle gehen – die Politiker, die Banken, der IWF... Das Vertrauen der ArgentinierInnen in die politische Klasse des Landes ist völlig zerstört, die Regierung hat keine Repräsentanz mehr für die Bevölkerung.  Auch im Hinblick auf die im kommenden Jahr anstehenden Wahlen scheint die Kluft zwischen etablierter Politik und der Bevölkerung unüberwindbar zu sein.

Auf  lokaler Ebene versucht die Bevölkerung der Krise mit Selbstorganisation und neuen Überlebensstrategien zu begegnen. Beispielsweise organisieren soziale Bewegungen und Nachbarschaftsinitiativen Spendensammlungen und Gemeinschaftsküchen,  Tauschringe entstehen aus der Not heraus, Fabriken wurden besetzt, Formen der solidarischen Ökonomie angegangen ......

Neben einer Analyse der Ursachen für die ökonomische und politische Krise Argentiniens wollen wir gemeinsam mit Eduardo Aliverti insbesondere diskutieren, welche sozialen und politischen Initiativen in dieser verheerenden Krisensituation in Argentinien entstanden sind, ob darin auch entscheidende politische Impulse für ein „anderes”Argentinien liegen können. Weiterhin wollen wir eine Einschätzung darüber gewinnen, ob angesichts der bevorstehenden Wahlen im kommenden Jahr innerhalb der bisherigen politischen Führung des Landes ein Richtungswechsel möglich ist, ob sich hier sogar neue Konstellationen herausbilden können oder im Gegenteil die Rückkehr zu alten, auch autoritären Politikmustern droht.

 

Zeit: Freitag, 15.11.2002, 19:00 Uhr

Ort: Kato, imU-Bhf. Schlesisches Tor


Veranstalter:

Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL),
Ibero-Amerikanisches Institut (IAI)

 

FDCL
Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V.
Centro de Investigación y Documentación Chile-América Latina
Centro de Pesquisa e Documentação Chile-América Latina
Research and Documentation Center Chile-Latin America
Gneisenaustraße 2a
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