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Alle Hindernisse aus dem Weg? Brasilien mit Volldampf zu neuen Energiequellen


Jahrestagung des Runden Tisch Brasilien
vom 16. bis 18. November 2007
EJB Weimar, Jenaer Str. 2/4,
99425 Weimar


 

Alle Hindernisse aus dem Weg? Brasilien mit Volldampf zu neuen Energiequellen

Hintergrund, Tagungsprogramm, Forum 1, Forum 2, Forum 3, Forum 4, Forum 5


Anmeldung bis 28. Oktober 2007
bei KoBra - Kooperation Brasilien e.V.
Verbindliche Anmeldung bitte bis So, den 28.10.2007 per Brief oder Fax an:
Koope­ration Brasilien – KoBra e. V., Kronenstr. 16a, 79100 Freiburg i. Br.

Fon: 0761-6006926, Fax: -28

e-mail: kooperationbrasilien@googlemail.com

Kto.-Nr. 301011-752, Post­bank Karlsruhe, BLZ 660 100 75


Der Runde Tisch Brasilien setzt sich aus folgenden Organisationen zusammen: Brot für die Welt, Stuttgart; CARITAS International, Freiburg; CPT - Comissão Pastoral da Terra (Landpastoral), Goiânia; Deutsches Carajás Forum DCF, Berlin; Evangelischer Entwicklungsdienst EED, Bonn; FIAN International, Heidelberg; Heinrich Böll-Stiftung, Berlin; Hilfswerk Evangelische Kirchen Schweiz, HEKS, Zürich; Kindernothilfe, Duisburg; Referat Entwicklung und Politik, KED, Nürnberg; KoBra - Kooperation Brasilien e.V., Freiburg; Landeskirchenamt der Ev.-luth. Kirche in Bayern, München; MISEREOR - Bischöfliches Hilfswerk, Aachen; MZF - Missionszentrale der Franziskaner, Bonn; Ökumenische Werkstatt, Kassel.

FDCL unterstützt, wie schon in den Jahren zuvor, die Jahrestagung des Runden Tisch Brasilien.


Alle Hindernisse aus dem Weg? Brasilien mit Volldampf zu neuen Energiequellen

Im Januar 2007 veröffentlichte die Regierung Lula ein „Programm zur Beschleunigung des Wachstums”(PAC). Dessen zentralen Teil bilden Investitionen in Infrastruktur und weitere Großprojekte – mehr als die Hälfte allein für den Energiesektor. Mit Hochdruck baut das Land zudem den Treibstoffanbau zur Gewinnung von Agroenergie aus. Bei der Umsetzung solcher Projekte bezeichnete Lula die Indigenen vor einem knappen Jahr als eines der größten Hindernisse.
Auf der Tagung wollen wir die Energiestrategie Brasiliens näher betrachten. Wir wollen uns ein Bild darüber machen, wer von den neuen Projekten profitiert und welche sozialen und ökologischen Kosten mit ihnen verbunden sind.


Tagungsprogramm Runder Tisch Brasilien in Weimar, 16.-18.11.2007

Freitag – ­16. November 2007
18:00 Uhr Anreise und Abendessen
19:30 Uhr Begrüßung
20:00 Uhr Indigene – Hindernisse auf dem Weg Brasiliens in die Zukunft? Mit Saulo Ferreira Feitosa (CIMI) und Gecinaldo Barbosa (COIAB)

Samstag – 17. November 2007
08:15 Uhr Frühstück
09:00 Uhr Brasiliens neue Energiepläne.    Kurzinputs und nachfolgende Diskussion mit Birgit Zimmerle (freie Beraterin), Edivar Lavratti (MST), Karl-Heinz Stecher (Die Grünen) und Johannes Kissel (Eurosolar).  
10:30 Uhr Kaffeepause
10:45 Uhr Vorträge in den thematischen Foren (Forum 1, Forum 2, Forum 3, Forum 4, Forum 5)
12:30 Uhr Mittagessen
14:30 Uhr Erfahrungsaustausch in den Foren (Forum 1, Forum 2, Forum 3, Forum 4, Forum 5)
15:30 Uhr Kaffeepause
16:00 Uhr Themenarbeit in den Foren (Forum 1, Forum 2, Forum 3, Forum 4, Forum 5)
17:00 Uhr Brasiliens Offensive auf verblei­bende Naturräume. Podiumsvorträge mit Carlos Mazetto (Uni Minas) und Maria Rita Reis (Terra de Direitos).

18:30 Uhr Abendessen
19:30 Uhr Andacht
21:00 Uhr Música Brasileira mit Edmauro de Oliveira und anschließender Festa

Sonntag – 18. November 2007
08:15 Uhr Frühstück
09:00 Uhr Austausch der Arbeitsergebnisse
10:30 Uhr Kaffeepause
10:45 Uhr Brasiliens Energiepolitik im Fokus internationaler Kampagnen mit Thomas Fritz (Blue 21) und Uwe Fritsche (Ökoinstitut Darmstadt).
12:30 Uhr Tagungsauswertung
13:00 Uhr Mittagessen, anschließend Abreise



Anmeldung bei: KoBra, Kronenstraße 16a, 79100 Freiburg, Tel.: 0761-60069-26; Fax: -28, e-mail: kooperationbrasilien@googlemail.com; info@kooperation-brasilien.org oder über das Kontaktformular unserer Website www.kooperation-brasilien.org.

Tagungsort: EJB Weimar, Jenaer Str. 2/4, 99425 Weimar.


Forum 1: Amazonien im Fokus des IIRSA: Gasleitungen und Staudämme – für wen?

Input: Dieter Gawora (Uni Kassel), Birgit Zimmerle (freie Beraterin); Moderation: Rei­ner Focken-Sonneck (Brot für die Welt), Kirsten Bredenbeck (KoBra), Deutsch.  
In der Staudammdiskussion malt die Regie­rung das Schreckgespenst des „apagão”(landeswei­ter Strom­not­stand) an die Wand. Schwerpunkte des Investi­tions­pro­gramms in Amazonien bilden die Was­ser­kraftwerke am Rio Madeira – zugleich Kernstück des Infrastrukturvorhabens zur Integration Südameri­kas, IIRSA. Geplant sind außerdem das umstrittene Was­ser­kraftwerk Be­lo Monte am Rio Xingú, drei weitere Kraftwerke entlang des Rio Tocantins und neue Gas-Pipelines. Wer werden die Abnehmer der er­zeug­ten Energie sein – und auf wessen Kosten werden die Bauten durch­geführt, die die Regierung derzeit mit massivem Druck voran treibt?


Forum 2: Neuer Atomstrom vs. dezentrale Erneuerbare

Input: Karl-Heinz Stecher (Die Grünen), Johannes Kissel (Eurosolar), Moderation: Claudio Moser (MISEREOR), Mauro Schwalm (Referat Entwicklung und Politik), Deutsch.
Mit dem Proinfa-Programm startete in Brasilien vor wenigen Jahren eine vielversprechende Initiative zur Förderung dezentraler erneuerbarer Energien, vor allem von Wind- und Sonnenenergie. Wie hat sich das Proinfa-Programm entwickelt? Was kann mit de­zentra­len Energieformen erreicht werden? Zugleich gibt es plötzlich Aufwind für eine stark zentralisierte Energieform: Insgesamt sollen bis 2030 4 bis 8 neue Atomkraftwerke gebaut werden; das umstrittene Kraft­werk Angra 3 soll im Jahr 2013 ans Netz. Wel­che Interessen stehen hinter dieser Energiepolitik-Entwicklung und wie ist sie ins gesamte Energiekonzept einzuordnen?


Forum 3: Neue Agrarstrukturen mit Nachwachsen­den Rohstoffen?

Input: Carlos Mazetto (Uni Minas), Maria Rita Reis (Terra de Direitos), Moderation: Luciano Wolff (EED), Marie-Thérèse Roggo (HEKS), Portugiesisch.
Etwa 50 Mio ha neue Flä­chen will Brasilien für den Energiepflanzenmarkt mobilisieren – das entspricht etwa einem Viertel der im Agro­plan 2006 ge­schätz­ten landwirtschaft­lich nutzbaren Fläche des Landes.
Dies alles soll mög­lich sein, ohne dass es zu negati­ven Folgewir­kungen oder gar einer Konkurrenz mit Nahrungs­mitteln kommt. Doch Stu­dien, die bspw. von über 90 Mio ha „freier”Fläche für den Agropflanzen­anbau im Cerrado sprechen, be­rück­sichtigen nicht die Bedeutung dortiger Ökosys­teme, und auch das von Menschen ohne Landtitel bewirtschaftete Land zählt in solchen Studien als „freie”Fläche. Welches Agrarentwicklungsmodell steckt hinter dem Boom?


Forum 4: Indigene – Randfiguren des brasilianischen Entwicklungsmodells

Input: Gecinaldo Barbosa (COIAB), Saulo Ferreira Feitosa (CIMI), Moderation: Anselm Meyer-Antz (MISEREOR), Luiz Henrique Sievers (Ökumenische Werkstatt Kassel), Portugiesisch mit Konsekutivverdolmetschung.
Seit Jahren wird die Kritik der Indigenen an der Politik der Regierung Lula immer lauter. Als Lula sich Ende letzten Jahres über all die Hindernisse beklagte, die er mit der Umwelt- und der Indigenenfrage habe, hörten die Indigenen-Organisationen alarmiert auf. Wie ist heute das Verhältnis der Indigenen zur Lula-Regierung? Gibt es eine Indigenen-Politik Lulas und was bedeuten die Energiepläne für die indigene Bevölkerung Brasiliens?


Forum 5: Internationales Energieverbrauchsmuster – in wessen Interesse?

Input: Thomas Fritz (Blue 21), Edivar Lavratti (MST), Moderation: Wolfgang Hees (Caritas), Iciar Oquiñena (Heinrich-Böll-Stiftung), Portugiesisch mit Simultanverdolmetschung.
In den Industrieländern haben sich bereits in den fünf­ziger Jahren globale Energiekonzerne gebildet, die die Energiebereitstellung von der Quelle bis zum Verbrauch kontrollieren. Anstatt autonome, dezentra­le Energiesysteme zu schaffen, wurden diese Struk­turen von Entwicklungs­ländern übernommen. Mit den erneuerbaren Ener­gieformen waren in der Ver­gan­genheit immer auch Hoffnungen verbunden, ein­gefahrene Interessen­struk­turen zugunsten der Ver­brau­cher aufzubrechen. Welche Interessen stehen sich in der aktuellen Diskussion gegenüber und mit welchen Argumenten werden diese derzeit von wem vertreten?


FDCL

FDCL unterstützt, wie schon in den Jahren zuvor, die Jahrestagung des Runden Tisch Brasilien.

 


This event has been produced with the financial assistance of the European Union. The contents of this event are the sole responsibility of the organizers and can under no circumstances be regarded as reflecting the position of the European Union.

 

This event was elaborated within the framework of the cooperation-project "Handel-Entwicklung-Menschenrechte" of the Heinrich Böll Foundation (hbs), the Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL), and the Transnational Institute (TNI). More information at:

http://www.handel-entwicklung-menschenrechte.org 


FDCL, Berlin: fdcl-berlin.de/de/
TNI - Transnational Institute, Amsterdam: www.tni.org
Fundação Heinrich Böll, Rio de Janeiro: www.boell-latinoamerica.org/pt/nav/35.htm
Heinrich Böll Stiftung, Referat Lateinamerika, Berlin: www.boell.de