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Bolivien: Zwischen Einheitsgebot und Bewegungspolitik. Die soziale Basis im Verhältnis zur Regierungspartei MAS

Bolivien: Zwischen Einheitsgebot und Bewegungspolitik.
Die soziale Basis im Verhältnis zur Regierungspartei MAS


Eine Veranstaltung mit
Maria Lohman: Bildungsreferentin in Cochabamba/Bolivien bei SomosSur (http://www.somossur.net)
Jaime Jaldín: MAS-Aktivist, Soziologe und Anthropologe (Linz/La Paz)

Moderiert wird die Veranstaltung von Thomas Guthmann, Nachrichtenpool Lateinamerika

Zeit: Dienstag, 13.11.2007, 19.00 Uhr
Ort: Haus der Demokratie und Menschenrechte. Robert-Havemann-Saal. Greifswalder Straße 4. 10405 Berlin
Haltestelle „Am Friedrichshain”(Tramlinie M4 oder Bus 200 oder 240)

Veranstaltet von der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Kooperation mit dem FDCL

 

Seit Ende 2005 stellt die Partei MAS (Movimiento al Socialismo) die Regierung Boliviens. Sie ist als Sammelbecken von sozialen Bewegungen und Basisorganisationen mit indianistischen, gewerkschaftlichen und linken Hintergründen entstanden. Die Reformprojekte der Regierung – von der Verstaatlichung natürlicher Ressourcen, über eine Agrarreform bis zum Aufbau eines „plurinationalen”Staates - gehen auf deren anti-koloniale und soziale Forderungen zurück. Die dauerhafte Umsetzung dieser Politik ist an das Projekt einer „Neugründung Boliviens”gekoppelt, das die derzeit tagende verfassungsgebende Versammlung verankern soll. Vorschläge für diese neue Verfassung werden an der Basis breit diskutiert.

Das Reformprojekt der MAS stößt auf massive Gegenwehr der traditionellen politischen Eliten und ökonomisch mächtigen Oligarchien. In dieser Situation steht für viele UnterstützerInnen der MAS eine Politik der Einheit auf der Tagesordnung. Dies ändert allerdings nichts daran, dass es enorme Konfliktpotenziale birgt, wenn radikale Forderungen von Bewegungen, ihre spezifischen Interessenslagen und ihre Bewegungskulturen in den institutionellen Rahmen staatlicher Politik und die Logiken des Regierens übersetzt werden sollen.

Wir laden deswegen zu einer Podiumsdiskussion ein, um mit zwei KennerInnen der aktuellen Bewegungs- und Regierungspolitiken in Bolivien zu diskutieren:

  • Wird es der Regierung der MAS gelingen, die Forderungen ihrer sozialen Basis in langfristige Regierungsprogramme umzusetzen?
  • Wird die MAS-Politik – etwa angesichts jüngster Kompromisse mit Alt-Parteien in der verfassungsgebenden Versammlung – zunehmend pragmatischer?
  • Besteht die Gefahr, dass ein über Erdgas finanzierter Klientelismus entsteht, der kurzfristig auf Maximalforderungen der Basis reagiert?
  • Wie reagiert die MAS auf Konflikte und widersprüchliche Forderungen innerhalb der eigenen Basis?
  • Wie navigieren die Basisorganisationen selbst zwischen dem Postulat ihrer Autonomie und der Mitarbeit in der Regierungspolitik?


Weitere Informationen: Susanne Schultz (030-44310-440, s.schultz@rosalux.de)
Silke Veth (030-44310-163, veth@rosalux.de)