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"Maras" und "Pandillas" - Jugendbanden in Mittelamerika

"Maras" und "Pandillas" - Jugendbanden in Mittelamerika


Zeit:
5. September 2008, 19:00 Uhr

Ort:
Versammlungsraum im Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin (U6 Mehringdamm)

Mit: Manfred Liebel, Internationale Akademie an der FU Berlin


Eine Veranstaltung des Bildungswerk der Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit dem Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile Lateinamerika FDCL e.V.

"Maras" und "Pandillas" - Jugendbanden in Mittelamerika
Seit mehreren Jahren entwickelt sich in Mittelamerika ein soziales Phänomen von uneinschätzbaren Folgen für diese Länder. Jugendbanden in denen Zehntausende von marginalisierten Jugendlichen und Kindern organisiert sind, geben ihren Mitgliedern das Gefühl, mehr als ein Nichts zu sein, und die Chance auf Zugang zu Konsumartikeln, Alkohol und anderen Gütern.

Diese Entwicklung ist kennzeichnend für Gesellschaften in Ländern, die zu den ärmsten Ländern Lateinamerikas und der Karibik gehören, in denen es offensichtlich an realen Entwicklungs- und Lebensperspektiven fehlt.

Die Mitglieder dieser Jugendbanden finden Solidarität in der Gruppe, das Gefühl der Zugehörigkeit und die Möglichkeit eines Lebensunterhaltes– oft durch Straftaten. Dort finden die marginalisierten Jugendlichen eine alternative "Integrationschance" die die offizielle Gesellschaft ihnen verweigert.

Sind diese Entwicklungen Ausdrücke der Zersetzung solcher Gesellschaften? Die Reaktion der Politik scheint dem Recht zu geben. Die Regierung und fast alle Parteien (eingeschlossen einige 'linken' Gruppierungen) haben bisher keine andere Antwort gefunden als die Repression. Mehrere Länder haben neue Strafnormen verabschiedet, in denen die reine Mitgliedschaft in solchen Gruppen als Straftat definiert wurde. Die Strafmündigkeit wurde auf 12 Jahre (!) herabgesetzt. Zur offiziellen Staatsrepression kommt hinzu, dass Mitglieder dieser Jugendbanden häufig von paramilitärischen Gruppen quasi im Auftrag des Staates einfach abgeschlachtet werden.

Mit Kennern der Region werden wir gemeinsam diese Thematik in einer Diskussionsveranstaltung analysieren.


Eine Veranstaltung des Bildungswerk der Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit dem Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile Lateinamerika FDCL e.V.

Diese Veranstaltung wird realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin

Teilnahme frei. Anmeldung unter: global@bildungswerk-boell.de