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China und Lateinamerika

Veranstaltung des Bildungswerk der Heinrich Böll Stiftung Berlin in Kooperation mit dem FDCL:

 

China und Lateinamerika

 

Zeit:
Freitag, 9.Mai 2008, 19:00 Uhr

Ort:
Versammlungsraum im Mehringhof
Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin (U6 Mehringdamm)

Informations- und Diskussionsveranstaltung mit: Jörg Husar, Politologe

China ist längst eine globale Wirtschaftmacht, die in Kürze Deutschland vom dritten Platz der "Exportweltmeister" verdrängen wird. Fünf der weltweit größten Unternehmen sind chinesisch, wobei China vor allem Handelsbeziehungen mit afrikanischen und arabischen Ländern unterhält, aus denen sich die westlichen Industriemächte zurückgezogen haben, vermeintlich wegen deren Nichteinhaltung von ethischen und sozialen Standards. Aber auch mit Lateinamerika hat China inzwischen zahlreiche Abkommen und Joint-Ventures abgeschlossen, besonders im Bereich Rohstoffe und Bergbau. Diese Entwicklungen sind unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit und der Einhaltung von sozialen und ökologischen Standards kritisch zu beobachten.

Es handelt sich bei den ökonomischen Beziehungen von China mit Lateinamerika meist um bilaterale Handels- und Investitionsabkommen. Venezuela steht dabei im Zentrum der chinesischen Energiepolitik in Lateinamerika, um die Abhängigkeit von Erdölimporten aus dem Nahen Osten zu verringern. Umfassende Handelsabkommen im Bereich Ressourcen und Agrarprodukte wurden auch mit Argentinien und Brasilien abgeschlossen. Die Beziehung zwischen China und Chile haben bereits eine relativ lange Geschichte, was nicht zuletzt auf der marktliberalen Haltung Chiles und seiner östlichen Küstenlage beruht. Eine Sonderstellung nimmt Mexiko ein, da sich die wirtschaftlichen Beziehungen auf den Export von Textilien und Elektronik erstreckt. Diesem Handel wohnt allerdings eine latente Konkurrenz inne, da Mexiko mit seinen multinationalen Weltmarktfabriken ein eigenes internationales Interesse an diesem Marktsegment hat. Auch für Cuba haben die chinesischen Exporte eine große Bedeutung: die Waren werden zu günstigen Preisen eingeführt, was auch darauf zurückzuführen ist, dass China Cuba einen großzügigen Kredit zukommen ließ.

Wir wollen in diesem Seminar untersuchen welche Rolle die chinesische Wirtschaftsexpansion für Lateinamerika hat. Dabei werden wir auch kritisch die entwicklungspolitischen und ökologischen Konsequenzen hinterfragen, in Hinblick auf den Einfluss dieser Handelsbeziehungen auf die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte in der Region.

Eine Veranstaltung des Bildungswerk der Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit dem Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile Lateinamerika FDCL e.V.

Eintritt frei!!



Realisiert mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin