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Lateinamerika: Die Autonomie der sozialen Bewegungen und ihre Institutionalisierung

Tagesseminar
 

Lateinamerika:
Die Autonomie der sozialen Bewegungen und ihre Institutionalisierung



Zeit:
24. Mai 2008, 10-16 Uhr

Ort:
Versammlungsraum im Mehringhof
Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin (U6 Mehringdamm)


Lateinamerika: Die Autonomie der sozialen Bewegungen und ihre Institutionalisierung
Seit langem wird viel über Kooptationsprozesse der NGOs und anderer sozialer Organisationen gesprochen. Die aktuelle Entwicklung in Lateinamerika gibt diesem Thema eine große Aktualität, besonders in Ländern wie Venezuela und Bolivien, in denen die verschiedensten sozialen Bewegungen ein unersetzbares Fundament der Gesellschaftstransformation sind.

Nach den gescheiterten Versuchen des 20. Jahrhunderts, über die Grenzen der bürgerlichen Demokratie und des kapitalistischen Systems zu gehen, mit dem ursprünglichen Anspruch, alle Macht an die organisierte Gesellschaft zu geben, bleibt die Frage offen: Wie kann man die Grenzen der bürgerlichen Demokratie überwinden um Freiheiten und Gleichheit für alle zu ermöglichen?

Die reine Autonomie der sozialen Bewegungen als politische Akteure gegenüber dem Staat alleine ist keine Antwort auf solche Herausforderungen, vor allem  wegen der komplexer gewordenen Entscheidungsprozesse für die gesamtsgesellschaftlichen Probleme der Gegenwart Auf der anderen Seite besteht immer die immanente Gefahr der Kooptierung über den Partizipationsprozess.

Welche Voraussetzungen sind notwendig, um Autonomie und institutionalisierte Partizipation kompatibel zu machen? Welche Rolle kann in Lateinamerika die lange Tradition der Organisationen und des Gemeinschaftslebens der Ureinwohner spielen um diese Ziele zu erreichen? Welche Möglichkeiten gibt es für andere Akteure, beispielsweise Marginalisierte in den Städten, von diesen Erfahrungen zu lernen? In wie weit ist eine breite basisdemokratische Partizipation mit der Marktwirtschaft kompatibel? Nach einem Einstieg über die Rolle der Sozialen Bewegungen in Lateinamerika wollen wir an den sehr unterschiedlichen Beispielen Bolivien und Mexiko verschiedene Strukturen analysieren, die die Dynamik zwischen Sozialen Bewegungen und Institutionen prägen können.

Eine Veranstaltung des Bildungswerk der Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit dem Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile Lateinamerika FDCL e.V.

Diese Veranstaltung wird realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin


Programm:

10:00 – 10:15
Begrüßung

10:15 – 12:00
Die Rolle der Soziale Bewegungen in Lateinamerika: Perspektiven und Gefahren ihrer Institutionalisierung.
Referent: Olaf Kaltmeier

12:00 – 12:30
Pause

12:30 – 14:00
Bolivien: Die Rolle der sozialen Bewegungen in einem Gesellschaftsumwandlungsprozesses in einem oligarchischen Staat
Referent: Tangmar Marmon/ Ingo Gentes

14:00 – 14:30
Pause

14:30 – 16:00
Mexiko: Entwicklung der sozialen Bewegungen seit dem zapatistischen Aufstand bis zur Gegenwart
Referent: Daniel Tapia