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ONE WORLD BERLIN FILMFESTIVAL 2008

Vom 20. bis 26. November 2008

Themenschwerpunkt

Lateinamerika - Menschenrechte und Globalisierung


Weiterführende Informationen zu OneWorld

Zum vierten Mal findet in Kooperation mit dem Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL) ein Schwerpunkt mit Filmen über und/oder aus Lateinamerika statt.

Alle Filme werden präsentiert im
ACUDKino, Veteranenstr. 21, 10119 Berlin

Verkehrsverbindungen:
Fahrverbindungen U8 bis Rosenthaler Platz oder Tram M8, 12 bis Brunnenstraße/Invalidenstraße


Film: A Promise to the Dead

R: Peter Raymont, CDN 2007 91 min, OmeU
Es hätte auch Ariel Dorfmans letzter Tag sein können. Als am 11. September 1973 das Militär unter General Pinochet putschte, war Schriftsteller Dorfman Berater des chilenischen Präsidenten Salvador Allende. Viele wurden an dem Tag und in der Folgezeit ermordet. Auch Dorfman verlor Freunde, wurde selbst jedoch nicht gefasst und ging ins Exil. Er gab das Versprechen ab, die Geschichte der Toten des Putsches und des Leids unter der Pinochet-Diktatur zu erzählen. Vor diesem Hintergrund ist sein Werk zu sehen, zu dem auch das Preis gekrönte Stück "Der Tod und das Mädchen", verfilmt von Roman Polanski, gehört. Promise to the Dead erkundet Dorfmans Dasein im Exil und führt ihn zurück an die Stätten seines Kampfes in Chile. Das Vergangene, die damalige Hoffnung und deren abrupte Zerstörung, werden in Dorfmans Reflexionen, seinen Worten und Erinnerungen erlebbar.

Anschl. Diskussion mit Isidoro Bustos (FDCL)

Zeit:
Freitag, den 21.11.08 um 19:00 Uhr

Ort:
ACUDKino


Film: Jurua - Hombres de Hierro

R: Rodolfo Cesatti, Argentinien 2007, 56 min OmeU
Es ist eine Geschichte über illegal enteignetes Land. Es ist die Geschichte eines Versprechens. Anfang der 1990er Jahre schenkte das Unternehmen Celulosa Argentina der Nationalen Universität von La Plata tausende Hektar Land. Nur was da verschenkt wurde, gehörte gar nicht dem Unternehmen sondern den Mbya Guaraní im argentinischen Misiones. Erst im Jahr 2001 verpflichtete sich die Universität von La Plata dieses Land den Mbya Guaraní zurück zu geben. Doch darauf warten diese noch heute. Um ihrem Anspruch Nachdruck zu verleihen und ihre Rechte einzufordern, machen sich fünf Guarani-Führer auf eine 1.500 Kilometer lange Reise. Ein Roadmovie.

Anschl. Diskussion

Zeit:
Freitag, den 21.11.08 um 21:00 Uhr

Ort:
ACUDKino


Film: Fall of Fujimori

R: Ellen Perry, USA/Peru 2005, 83 min,OmeU
Wie aus dem Nichts kommend, betrat Alberto Fujimori 1990 die politische Bühne Perus und wurde überraschend Präsident. Zehn Jahre später, beim Versuch eine dritte Amtsperiode als Präsident zu erreichen, musste der noch-Amtsinhaber Fujimori das Andenland nach Korruptionsvorwürfen verlassen. In den zehn Jahren seiner Herrschaft besiegte Fujimori zwar weitestgehend den Terror der Guerrilla des Leuchtenden Pfades – doch zu welchen Kosten? Er putschte 1992 mit Hilfe des Militärs. Er löste den Kongress auf, hebelte die Institutionen einer repräsentativen Demokratie aus, korrumpierte und liess korrumpieren und duldete den Tod bringenden Einsatz von Todesschwadronen gegen die Zivilbevölkerung. The Fall of Fujimori verfolgt die Spuren dieser Entwicklungen und setzt stark auf Alberto Fujimori als erzählenden Protagonisten vor der Kamera. Mittlerweile steht Alberto Fujimori in Lima vor Gericht. Im so genannten Megaprozeß drohen dem jetzt 70-jährigen bis zu 30 Jahre Haft wegen der Ermordung von 25 ZivilistInnen durch die Todesschwadron 'Grupo Colina'.
Anschl. Diskussion

Zeit:
Samstag, den 22.11.08 um 19:00 Uhr

Ort:
ACUDKino


Film: Daughter of Chorolque

R: Misun Park, Bolivien/Südkorea 2007, 84 min, OmeU
Der Wind pfeift über das hellgrün samtig ausgekleidete und endlos wirkende bolivianische Altiplano. Auf über 5000 Meter Höhe, im nahezu dunklen Stollengang eines Berges, schieben zwei Frauen schnaufend eine große Lore mit Gestein gen Tageslicht. Es sind Mutter und Tochter. Erst vor wenigen Jahren erkämpften sich Frauen im Minenstädtchen Chorolque diese Arbeitsmöglichkeit. Der Tradition nach war sie ihnen verwehrt. Innerhalb des Berges hatten Frauen nichts zu suchen. Die Arbeit, die sie verrichten, um Geld zu verdienen, ist gefährlich. Andere Möglichkeiten ein Einkommen zu erwirtschaften fehlen jedoch oder sind rar gesät. Hinzu kommt, dass Familien in Chorolque oftmals nur noch aus Frauen bestehen. Die Männer haben die Familie im Stich gelassen oder sind bereits verstorben. Der Film erzählt in wunderschönen und ausdrucksstarken Bildern über das Leben und Überleben von drei Frauen und ihren Töchtern.
Anschl. Diskussion

Zeit:
Samstag, den 22.11.08 um 21.00 Uhr

Ort:
ACUDKino


Film: Farms Without Farmers

R: Jessica Weisberg, Ben T. Brown, Paraguay/USA 2008 30 min OmU
Der Boden hat noch immer diese faszinierende intensive rotbraune Farbe. Doch wo früher Wälder standen und gejagt werden konnte,  erstrecken sich immer mehr endlose grüne Flächen: ein Meer an Sojapflanzen. Im Land mit Landlosigkeit für Viele und viel Landbesitz für nur Wenige ist das als Modell gewünscht von den Wenigen: Soja als der Exportschlager Paraguays. Diese Entwicklung nimmt zahlreichen Gemeinden und Kleinbauern ihre vielfältigen und reichhaltigen Lebensgrundlagen. Von Sojaplantagen umzingelt, durch die Pestizideinsätze für die gentechnisch veränderte Pflanze vergiftet, sterben Gemeinden langsam aus. Wer sich gegen Pestizidsprühungen wehrt oder Land besetzt, wird von staatlichen Ordnungskräften verprügelt, verletzt oder auch erschossen. Einige bleiben, viele migrieren in die Städte. Doch dort leben sie ohne Ressourcen - mit Ausnahme der eigenen Arbeitskraft. Und für die gibt es oft keine andere Verwendung als auf den Müllkippen der urbanen Zentren. Der Sojaschrot geht unterdessen in den Export und wird in der Tiermast verwendet. Das tote Fleisch ist dann mehrheitlich da, um die Nachfrage des globalen Nordensnach Fleisch zu decken.

Anschl. Diskussion mit Tomas Zayas (Sprecher der Kleinbauern-Vereinigung von Alto Paraná - ASAGRAPA/Paraguay)

Zeit:
Montag, den 24.11.08 um 21:00 Uhr

Ort:
ACUDKino


Film: Soraya - Amor no es olvido

R: Marta Rodriguez, Fernando Restrepo, Kolumbien 2006, 54 min, Spanische OF
Drei Millionen Binnenflüchtlinge gibt es in Kolumbien. Sie resultieren aus Krieg und Vertreibungen, die Militär und paramilitärische Kräfte gegen die Zivilbevölkerung entfachen. Soraya und ihre Kinder gehören zu diesen Flüchtlingen. Die Afrokolumbianerin ist Kriegswitwe seit ihr Mann vor acht Jahren im Chocó von Paramilitärs ermordet wurde. Seitdem versucht Soraya an einem neuem Ort sich und ihren Kindern eine Zukunft zu geben. Es ist ein Leben in Armut, ein täglicher Überlebenskampf, lediglich mit der vagen Hoffnung auf bessere Zeiten. Werden bessere Zeiten kommen? Kolumbiens Präsident Alvaro Uribe flimmert regelmäßig über den Fernsehschirm und sagt, dass nicht alle Erwartungen auf Reparation für erlittenes Leid erfüllt werden können. Dennoch kämpft Soraya gemeinsam mit vielen anderen Frauen dafür, dass die Geschichte der zerstörten und entwurzelten afrokolumbianischen Gemeinden nicht vergessen werden kann.

Anschl. Diskussion

Zeit:
Dienstag, 25.11.08 um 21:00 Uhr

Ort:
ACUDKino


This event has been produced with the financial assistance of the European Union. The contents of this event are the sole responsibility of the organizers and can under no circumstances be regarded as reflecting the position of the European Union.

 

This event was elaborated within the framework of the cooperation-project "Handel-Entwicklung-Menschenrechte" of the Heinrich Böll Foundation (hbs), the Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL), and the Transnational Institute (TNI). More information at:

http://www.handel-entwicklung-menschenrechte.org 


FDCL, Berlin: fdcl-berlin.de/de/
TNI - Transnational Institute, Amsterdam: www.tni.org
Fundação Heinrich Böll, Rio de Janeiro: www.boell-latinoamerica.org/pt/nav/35.htm
Heinrich Böll Stiftung, Referat Lateinamerika, Berlin: www.boell.de