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Nicaragua – Was würde Sandino dazu sagen? Neosandinismus und der Streit um Ortega

 


Nicaragua – Was würde Sandino dazu sagen? Neosandinismus und der Streit um Ortega

Zeit:
22. Mai 2009, 19 Uhr
Ort:
Versammlungsraum im Mehringhof

Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin (U6 Mehringdamm)

Mit: Klaus Heß (Informationsbüro Nicaragua e.V., Wuppertal)

Vom Sandinismus aus den 70ger und 80ger Jahren ist nicht mehr viel übrig geblieben. Die sozialen Bewegungen distanzieren sich deutlich von Daniel Ortega, der die Hoffnungen auf eine Abkehr vom Neoliberalismus nach seinem Wahlsieg im November 2006 rundum enttäuscht hat.

Statt sich mit der Basis zu verbünden, lehnt Ortega die Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen ab und hat sich stattdessen einen ehemaligen Chef von Contra-Einheiten und die katholische Kirche als Verbündete gesucht. Dies zeigt fatale Folgen: Das totale Verbot des therapeutischen Schwangerschaftsabbruches hat die Frauenrechte um 100 Jahre zurückgeworfen, Frauengruppen werden bedroht und auch die straflose Gewalt gegen Frauen nimmt zu. In wirtschaftlicher Hinsicht   versteht sich die Regierung bestens mit dem internationalen Kapital und zeigt keine Anzeichen, sich von neoliberalen Wirtschaftsstrukturen abwenden zu wollen.

Der repressive Umgang mit Opposition und sozialen Bewegungen untermalt zusätzlich den autoritären Charakter des „Orteguismus”. Viele bedeutende PolitikerInnen sind aus der sandinistischen Partei, der FSLN, ausgetreten und versuchen über Oppositionspolitik gegen die autoritäre Regierung politischen Alternativen Gehör zu verschaffen. Wie viel Macht hat Ortega wirklich? Wie soll es in der Zukunft weiter gehen? Werden die kritischen und oppositionellen Kräfte an Einfluss gewinnen können, um zumindest eine transparente Politik zu erzwingen? Wie ist dieser Wandel des einstigen FSLN-Führers Daniel Ortega zum Verteidiger des Neoliberalismus zu erklären?


Eine Veranstaltung des Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit dem Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile Lateinamerika FDCL e.V.

Diese Veranstaltung wird realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
Teilnahme frei. Anmeldung unter: global@bildungswerk-boell.de