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SOJA, SCH(W)EIN UND WIRKLICHKEIT

Veranstaltung im Vorfeld des internationalen Aktionstags von La Via Campesina – Tag der Landlosen:

SOJA, SCH(W)EIN UND WIRKLICHKEIT


Über die Folgen von Soja-Monokulturen in Paraguay und Tier-Fabriken in Deutschland

Filmvorführung: Farms without Farmers (mit deutschen Untertiteln)
und
anschließend Vortrag mit Diskussion


Ort: Versammlungsraum im Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin
Zeit: Mittwoch, 8. April 2009 um 19:00 Uhr

SOJA, SCH(W)EIN UND WIRKLICHKEIT
Über die Folgen von Soja-Monokulturen in Paraguay und Tier-Fabriken in Deutschland
Die in den letzten Jahren enorm gestiegene Produktion von Soja in Paraguay und Lateinamerika hat durch den wachsenden Einsatz von Pestiziden und Gen-Soja, durch Abholzung des Regenwaldes, Erosion des Bodens und extrem ungleiche Landverteilung (1% der Landbesitzer halten 70% des Landes in Paraguay) schwerwiegende Auswirkungen auf die KleinbäuerInnen, die dadurch von ihrem Land vertrieben werden. Vom Sojaanbau profitieren nur einige wenige Großgrundbesitzer. Die Armut und der Hunger in der ländlichen Bevölkerung wächst.

Aber wofür braucht es soviel Soja?

Ein Großteil des Sojas aus Lateinamerika wird für die schnell wachsenden Tierfabriken und Fleischproduktion in Europa als Futtermittel gebraucht. Ein Beispiel dafür ist die vom niederländischen Investor Straathof geplante Ferkel-Produktionsanlage in Alt Tellin (Mecklenburg-Vorpommern), in der 10.000 Muttersauen bis zu 250.000 Ferkel jedes Jahr produzieren sollen.  Diese Massentierhaltung ist Tierquälerei, verseucht die Natur, den Boden, das Wasser, stinkt zum Himmel und vertreibt die ländliche Bevölkerung.

Hinter diesen zwei sehr unterschiedlichen Situationen im globalen Süden und Norden steckt dasselbe System: die globalisierte, industrielle Landwirtschaft.  Die Profitgier des Agrobusiness treibt diese Entwicklung weltweit auf Kosten von Mensch, Tier und Umwelt weiter voran.

Über Zusammenhänge, Hintergründe und vor allem über den wachsenden Widerstand dagegen – im Süden wie im Norden – berichten wir am 8. April 2009 um 19.00 Uhr im Versammlungsraum im Mehringhof (Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin).

Programm:


Film: Farms without Farmers. Regie: Jessica Weisberg, Ben T. Brown, Paraguay/USA 2008 30 min OmU

ReferentInnen: Anton Pieper (ASEED Europe, war vor kurzem in Paraguay)
Bürgerinitiative “Leben im Tollensetal” aus Alt Tellin
Anne Schweigler (Aktionsnetzwerk globale Landwirtschaft)

Moderation: Bettina Hoyer (Nachrichtenpool Lateinamerika NPLA)


Veranstaltet von: MehringHof Verein, FDCL, Rettet den Regenwald, Inkota, Aktionsnetzwerk globale Landwirtschaft, ASEED Europe, FIAN-Berlin, Nachrichtenpool Lateinamerika

 


Weitere Informationen:

Das Aktionsnetzwerk globale Landwirtschaft ruft für den internationalen Aktionstag von La Via Campesina am 17.4.09 zu einer symbolischen Besetzung des Geländes der geplanten Ferkel-Produktionsanlage in Alt Tellin auf. (Mehr Infos unter: www.globale-landwirtschaft.net)

Die Bürgerinitiative “Leben am Tollensetal” ruft für den 18.4.09 zu einem Sternmarsch nach Alt Tellin auf.

 

Weitere Informationen zur geplanten Schweinemastanlage im Tollensetal - und zu den Protesten dagegen finden sich in folgenden Links:

Video: FRESSEN, FERKELN, FERNSEHEN (bei youtube)
Video: Politischer Aschermittwoch (bei youtube)

 

 

Einen umfassenden Überblick zum Thema Soja in Paraguay liefern:

Audiobeitrag von Radio Onda:
Billigfleisch und Biosprit? Soja nun nicht!
Produktionsdatum: 24.03.2009, Dauer: 8:25 Minuten
Kurzbeschreibung:
Fleisch, ein Steak von Aldi, ein Schnitzel von Lidl, einen Döner an der Ecke, eine Wurst vom Grill. Und so günstig. Eigentlich wissen wir ja von einigen Schattenseiten dieses „viel Fleisch für wenig Geld”! Gammelfleisch, Massentierhaltung, Tierquälerei bei Haltung und Transport. Aber die Art, wie die Menschen in Europa oder in Nordamerika Fleisch verzehren, hat noch ganz andere Auswirkungen: Wir wissen ja aus der Schule oder von Greenpeace: Für ein Kilo Rindfleisch muss etwa die zehnfache Menge pflanzlicher Nahrung in das Tier gepumpt werden. Und wo kommen diese Aber-Millionen Tonnen Tierfutter her? Zum Beispiel aus Paraguay. Zum Beispiel aus Soja.



Sojarepublik Paraguay ? Konflikte um Land und Ernährungssouveränität
von Reto Sonderegger, FDCL, Berlin, November 2008