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"La mujer tiene capacidad para muchas cosas"

Estudio cualitativo sobre las trabajadoras a domicilio en la economía informal en Lima, Perú

 

Steffi Holz, Sandra Dietzel y Ursina Roder
Abril 2007

 

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Estudio publicado por la Asociación de Desarrollo Comunal (ADC), Lima, y el Centro de Investigación y Documentación Chile Latinoamérica (FDCL), Berlín.




 

La mujer tiene capacidad para muchas cosas.”Estudio cualitativo sobre las trabajadoras a domicilio en la economía informal en Lima, Perú


Hintergrund

Von Juli bis November 2006 erforschten Steffi Holz, Sandra Dietzel und Ursina Roder im Rahmen eines ASA-Projektes (Arbeiten und Studieren im Ausland, www.asa-programm.de) die Situation von Frauen die im Informellen Sektor in Lima/Peru erwerbstätig sind. In Zusammenarbeit mit der lokalen Organisation ADC (Asociación de Desarrollo Comunal”, www.adc.org.pe) führten sie Interviews durch und erstellten eine qualitative Studie über die Arbeits- und Lebensbedingungen von Heimarbeiterinnen (trabajadoras a domicilio).

Dieser Produktionsbereich ist bisher kaum empirisch erforscht, da er im Vergleich zu anderen Erwerbsformen unsichtbar und aus dem öffentlichen Bewußtsein ausgeblendet ist. In dieser Studie werden die Lebenswirklichkeiten von Heimarbeiterinnen in drei Stadtteilen Limas beschrieben und sichtbar gemacht.

Dabei werden nicht nur ihre Arbeitsbedingungen betrachtet, sondern auch ihre sozio-ökonomische Situation, sozialen Netzwerke und ihr Organisierungsgrad als Arbeiterinnen. Ihre vielfältigen Erwerbsformen, häuslichen Pflichten und Aktivitäten, ihre Strategien und Perspektiven werden mit zahlreichen Interviewausschnitten dokumentiert und verdeutlichen eindrucksvoll ihren Alltag als Frauen die im Informellen Sektor tätig sind.


Heimarbeit

Unter Heimarbeit (trabajo a domicilio) werden lohnabhängige Tätigkeiten zusammen gefasst, die an einem selbst gewählten Ort und ohne vertragliche Absicherungen ausgeführt werden. Das sind meist Zuarbeiten für Textilwerkstätte und große Firmen die in die USA oder nach Europa exportieren. Die Frauen stellen beispielsweise Armbänder und Schmuck her, nähen Kleidungsstücke zusammen, verzieren Oberteile mit aufwändigen Applikationen. Ihr Verdienst ist gering, denn sie werden nach Quantität bezahlt und erhalten verschwindend wenig für ihre Arbeit. Umgerechnet bedeutet das einen durchschnittlichen Stundenlohn von zehn peruanischen Centimos, was umgerechnet zweieinhalb Eurocent bedeutet.

Die Heimarbeiterinnen bilden das letzte Glied in einer Produktionskette die in den informellen Bereich ausgelagert ist. Charakteristisch dabei sind neben der geringen Entlohnung die fehlende Trennung von Arbeits- und Wohnraum, überlange Arbeitszeiten sowie die Abhängigkeit und Rechtlosigkeit gegenüber den Auftraggebenden. In Peru gibt es keine gesetzlichen Regelungen, die Heimarbeit als Lohnarbeit anerkennen und die Möglichkeit bieten, Rechte einzufordern.


Eine deutsche Übersetzung der Studie wird demnächst auf der website des FDCL publiziert.


Steffi Holz (freie Mitarbeiterin des FDCL)