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Land ist Leben: Der Griff von Investoren nach Ackerland

Ein Dossier von „Brot für die Welt”,

dem Evangelischen Entwicklungsdienst und

dem Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika

in Zusammenarbeit mit der Redaktion "welt-sichten".

 

Editorial:

Liebe Leserinnen und Leser,der privatwirtschaftliche Griff nach Land ist kein neues Phänomen. Schon während der Kolonialzeit eigneten sich Europäer Grund und Boden außerhalb des eigenen Kontinents an, um Exportprodukte wie Früchte, Baumwolle oder Kaffee für weit entfernte Verbraucherinnen und Verbraucher produzieren zu lassen. Um die dort lebenden Menschen scherten sie sich hingegen kaum. weiterlesen

 

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Land ist Leben: Der Griff von Investoren nach Ackerland

Ein Dossier von „Brot für die Welt”,

dem Evangelischen Entwicklungsdienst und

dem Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika

in Zusammenarbeit mit der Redaktion "welt-sichten".

 

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Editorial:

Liebe Leserinnen und Leser,der privatwirtschaftliche Griff nach Land ist kein neues Phänomen. Schon während der Kolonialzeit eigneten sich Europäer Grund und Boden außerhalb des eigenen Kontinents an, um Exportprodukte wie Früchte, Baumwolle oder Kaffee für weit entfernte Verbraucherinnen und Verbraucher produzieren zu lassen. Um die dort lebenden Menschen scherten sie sich hingegen kaum.

Seit der Ernährungs-, Klima- und Finanzkrise der letzten Jahre nehmen die Begehrlichkeiten rasant zu. Allein zwischen 2006 und 2009 wurden laut Schätzungen zwischen 22 und 50 Millionen Hektar Land in Afrika, Asien und Lateinamerika an ausländische Investoren veräußert. Und die Dunkelziffer ist hoch. Denn die Verträge werden im Geheimen von Regierungen und den in- und ausländischen Konzernen abgeschlossen. Die Bedürfnisse von bäuerlichen Familienbetrieben, nomadischen Viehhaltern und Waldnutzern geraten dabei leicht unter die Räder.

Als Land Grabbing (Landraub) bezeichnet die Zivilgesellschaft diesen neuen Trend. Landraub war auch das bestimmende Thema beim diesjährigen Weltsozialforum in Dakar, Senegal. 70.000 Menschen haben in mehr als 20 Veranstaltungen Fälle von Land Grabbing analysiert und Forderungen diskutiert. Kein Wunder: 75 Prozent aller großflächigen Investitionen in die Landwirtschaft finden in Afrika statt. Bauern- und Entwicklungsorganisationen sehen in ihnen eine große Gefahr für die Ernährungssicherheit.

„Brot für die Welt”, der Evangelische Entwicklungsdienst und das Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika unterstützen Partner in ihrem Widerstand gegen die neue Landnahme. Eine informierte Öffentlichkeit in Europa, die solche Vorgänge verfolgt, ist notwendig und hilfreich – umso mehr, wenn Konflikte um Land mit aller Härte ausgetragen werden.

 

Mit besten Grüßen

 

Klaus Seitz

Jürgen Reichel

Jan Dunkhorst

 

Inhalt

 

3 Die neuen Großgrundbesitzer

Henk Hobbelink

6 Private Agrarinvestitionen wem nützen sie?

Kontroverse: Thomas Fritz und Thomas Koch

8 Was hat Gott mit der Landfrage zu tun?

Bernd Kappes

9 Die Spirale der Gewalt

Karolin Kruckow

10 Vermessen. Die Landpolitik in der Entwicklungszusammenarbeit

Roman Herre

12 Empowerment statt Land Grabbing

Alexandra Spieldoch

14 Kambodscha: Zucker für den EU-Markt

Manfred Hornung

16 Tansania: Investoren gehen direkt in die Dörfer

Abdallah Ramadhani Mkindi

18 Kolumbien: Die Expansion des Ölpalmanbaus

Paula Álvarez Roa

20 Unternehmensverantwortung bei Landvergaben: Dialog mit Addax Bioenergy

Nuria Brunner, Yvan Maillard Ardenti

21 Hunger bekämpft man nicht mit Landraub

Carolin Callenius, Francisco Marí

23 Materialien