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Das Grüne Gold

Welthandel mit Bioenergie: Märkte, Macht und Monopole

Autor: Thomas Fritz

Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika – FDCL

Berlin, Juli 2007

ISBN-10: 3-923020-37-6

ISBN-13: 978-3-923020-37-9

 



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Das Grüne Gold

Welthandel mit Bioenergie: Märkte, Macht und Monopole

Von Thomas Fritz


Regierungen, Lobbyisten und manche Nichtregierungsorganisationen betrachten den Welthandel mit Bioenergie als alternativlos. Der Klimawandel lasse keine andere Wahl, so ihr Diktum. Entwicklungsländer wiederum besitzen die Flächen, nach denen die agroenergetische Massenproduktion verlangt. Felder und Forsten der Industriestaaten genügen nicht, um die eigene Nachfrage zu decken. Die Rohstoffbasis des Südens ist vielfältig. Soja, Zuckerrohr, Palmen, Rizinus, Maniok und Eukalyptus wecken die Begehrlichkeiten der Biospritbranche.

Jedoch produziert der Biomassehandel erhebliche Kollateralschäden: die Plünderung der Tropenwälder, die gewaltsamen Vertreibungen, die Expansion von Monokulturen, die Abhängigkeit der Kleinbauern, der Siegeszug der Gentechnik, das Verheizen von Nahrungspflanzen sowie die nachwachsenden Monopole transnationaler Konzerne. Auch die einstigen Ideale einer ökologischen Energiewende – dezentrale Erzeugung und demokratische Kontrolle – gehen mit dem agroenergetischen Welthandel hoffnungslos verloren.

Das Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL) möchte mit seiner neuen Veröffentlichung einen Beitrag zur aktuellen Debatte über den „Weltmarkt Bioenergie”aus internationalistischer Perspektive leisten. Die Broschüre widmet sich den waghalsigen Szenarien der grünen Kraftstofflobby, den Konzentrationsprozessen in der Biospritbranche sowie den immensen Investitionen in die Produktion und den Handel mit Energiepflanzen. Ferner schildert sie die riskante Mutation der Kleinbauern zu Energiewirten, den bioenergetischen Schub für die Gentech-Industrie und die alarmierenden Prognosen zur Welternährung. Abschließend folgt eine Kritik der aktuellen Vorhaben zur Zertifizierung vermeintlich „nachhaltiger”Biokraftstoffe, wie sie auch in Deutschland vorangetrieben werden.


Inhalt

1. Einführung
2. Die grünen Hoffnungsträger
3. Im Rausch des Ethanols
4. Landvermessung: Die Welt als Energieplantage
5. Verhagelte Klimabilanzen
6. Gewinner: Das Agrobusiness
7. Verlierer: Vertragslandwirte
8. Bulle, Bär und platzende Blasen
9. Kredite, Subventionen und Filz
10. Welthandel statt dezentraler Energie
11. Nachwachsende Monopole
12. Siegeszug der Genpanscher
13. Manipulierte Grundnahrungsmittel
14. Schockwellen in den Agrarmärkten
15. Volle Tanks und leere Bäuche
16. Verschärfung der Landkonflikte
17. Hauptwiderspruch Klimawandel
18. Zertifizierung: Be-Siegelung des Raubbaus
19. Greenwashing des Biobusiness
20. Etikettenschwindel: deutsche Biosprit-Zertifikate
21. Solidarität gefragt
22. Quellen


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Weitere Informationen zu "Biomasse und Agroenergie" [mehr].


 

Diese Publikation wird gefördert durch:

  • Gefördert von InWEnt gGmbH aus Mitteln des BMZ

  • Stiftung Umverteilen!

  • EuropeAid



 

 

This publication was made possible through the financial support of the European Community. The opinions expressed therein represent the opinion of the author and do not represent the official opinion of the European Community.

This publication  was elaborated within the framework of the cooperation-project "Handel-Entwicklung-Menschenrechte" of the Heinrich Böll Foundation (hbs), the Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL), and the Transnational Institute (TNI). More information at:

http://www.handel-entwicklung-menschenrechte.org 


FDCL, Berlin: fdcl-berlin.de/de/
TNI - Transnational Institute, Amsterdam: www.tni.org
Fundação Heinrich Böll, Rio de Janeiro: www.boell-latinoamerica.org/pt/nav/35.htm
Heinrich Böll Stiftung, Referat Lateinamerika, Berlin: www.boell.de