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Einladung zu einem Seminar am Samstag, den 5. Mai

Den Menschenrechtsverletzungen in Lateinamerika entkommen?

Ein Blick auf die Situation der politisch Exilierten aus Lateinamerika in Deutschland und die „Demokratisierungsprozesse”in
Lateinamerika

Datum:

Samstag, 05. Mai 2001

Uhrzeit:

11:00 – 19:00 Uhr

Ort:

FDCL

Im Mehringhof, 2. HH, 5.Stock, Gneisenaustr 2a, 10961 Berlin (U-Bhf. Mehringdamm)

Programm auf Spanisch

Programa en español

 

Programm

11.00 Uhr:

Darstellung von Fällen von Menschenrechtsverletzungen aus der Genderperspektive
Referentin: Alejandra Ancheita,
Anwältin (Mexiko) und Mitarbeiterin der CEJAL (Washington), einer Organisation zur Verteidigung der Menschenrechte in
Lateinamerika

14.00 Uhr:

Juristische Situation und Lebensumstände der aus politischen Gründen Asyl suchenden in Deutschland
Referentin: Petra Schlagenhauf, Anwältin für Asylsuchende aus politischen Gründen in Deutschland

16.00 Uhr:

Diskussion, Vorschläge und Darstellung von Fällen seitens der TeilnehmerInnen sowie Fragen zu spezifischen Fällen

Moderation: Berenice Hernández

 

Einführung:

Während der vergangenen Jahrzehnte erlebte Lateinamerika sogenannte „Demokratisierungsprozesse”. In der Realität verfolgten und verfolgen aber die verschiedenen Regierungen Sozial- und Wirtschaftspolitiken der „Integration und Entwicklung, die dazu geführt haben, dass die Armutssituation der Bevölkerungsmehrheit sich immer weiter zuspitzt. Gleichzeitig werden Repressions- und Kontrollmechanismen weiter verfeinert und richten sich nicht nur gegen die sozialen Bewegungen, sondern gegen die Bevölkerung im Allgemeinen. Menschenrechtsverletzungen sind an der Tagesordnung. Extralegale Verhaftungen, Vertreibung, Mord, Folter, „Verschwinden lassen”, Drohungen gehören zu den 43 verschiedenen Arten der Verletzung der individuellen Menschenrechte, die in Lateinamerika täglich praktiziert werden.

In Kolumbien und Mexiko ist dies besonders anschaulich. Am schwersten betroffen von der Gewalt und Repression der Regierungen sind die Indìgenas, unter ihnen wiederum sind es die Frauen, die am schwersten betroffen sind. Sie sind nicht nur dem Rassismus und Sexismus ausgesetzt, sondern auch spezifischen Strategien, die ihren grundlegendsten individuellen Rechte und Sicherheiten angreifen. Die Feminisierung der Armut sowie Vergewaltigung als Kriegsstrategie sind ein deutliches
Beispiel hierfür.  Zugleich nehmen die Angriffe auf soziale Bewegungen und zivile Organisationen, Oppositionsparteien, Journalisten, Beobachter und NGO’s zu. Dies ist die übliche Reaktion der Regierungen auf die Forderung der Bevölkerung nach besseren Lebensbedingungen. In Folge dieser täglichen Repression mussten viele soziale und politische AktivistInnen sowie MenschenrechtsaktivistInnen ihre Herkunftsländer verlassen, um ihr Leben – und oft auch das ihrer Familien – zu retten.

Wer angesichts solcher Umstände entscheidet oder gezwungen ist Asyl zu suchen, sieht sich meist wieder Repression ausgesetzt. Wer in Deutschland oder anderen EU-Ländern Asyl beantragt, trifft auf Misshandlungen, Behinderungen, Freiheitsentzug oder Einschränkung usw.. Für viele kommt diese Erfahrung unerwartet. Die Geschichte der Verletzung ihrer grundlegendsten Rechte und Garantien setzt sich fort. Hinzu kommt noch die spezifische Problematik der Migration. Daher ist es notwendig sich dieser Situation bewußt zu werden und solidarische Netzwerke aufzubauen, die nicht nur in Lateinamerika oder der sogenannten 3. Welt für die Verteidigung der Menschenrechte eintreten, sondern auch im Fall der Asylsuchenden in Deutschland und Europa. Die Solidaritätsarbeit endet nicht in Lateinamerika.

Programm auf Spanisch

Programa en español