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Pressegespräch

Zur Lage der Menschenrechte in Brasilien -
Herausforderungen für die neue brasilianischen Regierung

Referenten:
Andressa Caldas und James Cavallaro
von der Menschenrechtsorganisation Justiça Global

 

Brasilien gehört seit Jahren zur Gruppe der gewalttätigsten Länder der Welt. Gravierende Menschenrechtsverletzungen wie die systematische Anwendung von Folter, politische Morde, Polizeigewalt, das repressive Vorgehen gegenüber der Landlosenbewegung MST gehören zur alltäglichen Praxis. Diese Menschenrechtsverletzungen und das staatliche Ausbleiben ihrer Ahndung stellen eine besondere Herausforderung für die neue brasilianische Regierung dar, die am 27. Oktober in einer Stichwahl zwischen den Kandidaten José Serra und Luiz Inacio Lula da Silva gewählt wird. Während Serra für den Erhalt des status quo steht, verkörpert das Projekt des PT-Kandidaten Lula die Hoffnung auf eine gerechtere Gesellschaft. Auch wird von einer
PT-geführten Regierung eine substanzielle Verbesserung der Lage der Menschenrechte erwartet.

 

Menschenrechtsorganisationen arbeiten heute in Brasilien unter z.T. schwierigsten Bedingungen: Mitglieder und Aktivisten sind häufig physischer Gewalt ausgesetzt, oder werden gar ermordet - 21 Morde sind allein zwischen 1997 und 2001 zu verzeichnen, wie ein Bericht der brasilianischen Menschenrechtsorganisation Justiça Global feststellt.


Es ist dies der erste – nun in seiner deutschen Fassung vorliegende – Bericht, der über die Schwierigkeiten und Gefahren informiert, denen Menschenrechtsverteidiger in Brasilien ausgesetzt sind.

 

Andressa Caldas ist Rechtsanwältin und hat den Bericht koordiniert. James Cavallaro war jahrelang Direktor von Human Rights Watch Brasilien und ist Gründer von Justiça Global. Arbeitsschwerpunkt der in Rio de Janeiro und São Paulo ansässigen Menschenrechtsorganisation ist Menschenrechtsverteidigung und die Internationalisierung der Menschenrechtsarbeit in Brasilien.


Justiça Global ist Beschwerdeführer in Fällen von Menschenrechtsverletzungen beim `Interamerikanischen Menschenrechtsschutzsystem der Organisation Amerikanischer Staaten’ und hat bisher etwa 40 Eingaben bei den zuständigen Menschenrechtsorganen der Vereinten Nationen vorgelegt.

 

Neben der Vorstellung des Berichts werden die beiden ReferentInnen eine Ersteinschätzung liefern, was von der neuen brasilianischen Regierung hinsichtlich der Menschenrechtsproblematik zu erwarten ist und erläutern vor diesem Hintergrund die Perspektiven des internationalen Menschenrechtsschutzes und der Spezialinstrumente der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen.

 

Zeit:  Donnerstag, 7.11.02, 10:00 Uhr

Ort:  Galerie der Heinrich-Böll-Stiftung 
         Hackesche Höfe, Rosenthaler Str. 40/41, 10178 Berlin

Es wird konsekutiv übersetzt /Infos: FDCL, Tel: 030 - 6934029

Veranstalter:
Heinrich–Böll–Stiftung in Kooperation mit dem
Forschungs– und Dokumentationszentrum Chile- Lateinamerika (FDCL)

 

 

siehe hierzu auch die Buchveröffentlichung:

"Menschenrechtsverteidigung in Brasilien - Eine gefährliche Mission"
Berlin 2002, 177 Seiten, 9,90 Euro. Bestellung: FDCL e.V. oder ISBN 3-923020-26-0

weiterer Veranstaltungshinweis: am Do., den 07. 11. um 19:00 Uhr findet ebenfalls in der Galerie der hbs eine öffentliche Diskussionsveranstaltung mit den beiden ReferentInnen statt (Moderation: Dr. Wolfgang Heinz, Politikwissenschaftler, FU Berlin)

 

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FDCL
Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V.
Centro de Investigación y Documentación Chile-América Latina
Centro de Pesquisa e Documentação Chile-América Latina
Research and Documentation Center Chile-Latin America
Gneisenaustraße 2a
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