de en es pt

<<<< vorherige    Veranstaltung    nächste >>>>

 

Einladung zur Veranstaltung

Kolumbien - Die Kommerzialisierung des Lebens in einer Kriegsökonomie

mit Tatiana Roa A. , Umweltaktivistin und Projektkoordinatorin bei Censat Agua Viva
(ASOCIACION CENTRO NACIONAL SALUD, AMBIENTE Y TRABAJO, CENSAT AGUA VIVA - Amigos de la Tierra Colombia)

Zeit:    Donnerstag, den 21.10.04 um 18:00 Uhr
Ort:     FDCL, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin (Im Mehringhof, Aufgang III, 5.Stock; U-Bhf.-Mehringdamm)


Viele der sozialen Probleme und Konfliktlagen in Kolumbien haben einen direkten Bezug zur Art und Weise des Zugriffs auf die natürlichen Ressourcen des Landes und spiegeln sich in dem damit verbundenen gewalttätigen, von diversen Interessengruppen geführten Kampf um die territoriale Kontrolle. Das autoritäre und repressive Regime unter dem kolumbianischen Präsidenten Uribe ist maßgeblich verantwortlich für die dramatische Zuspitzung dieser Konfliktlagen in den letzten Jahren. Auch UmweltaktivistInnen werden dabei neben den Sozialen Bewegungen, Gewerkschaftlern, Menschenrechtlern und der Indigenen Bevölkerung zunehmend Opfer staatlicher Repression.

Tropenwälder von größter Biodiversität, die Heimat indigene Völker sind, werden durch die Ausweitung der Agrarfront, durch die Entwicklung von Großprojekten  und hemmungslose Biopiraterie bedroht. Erdöl - und Gasförderung, Bergbau und Großstaudämme, Strassenbau, der Ausbau land- und forstwirtschaftlicher (inklusive gentechnisch manipulierter) Monokulturen genauso wie der Kokaanbau und dessen Bekämpfung durch massive chemische Besprühungen, führen zur Massenvertreibung von Menschen und zur Zerstörung der Ökosysteme und Umwelt. Weiterhin werden die sozialen und politischen Konflikte durch den fehlenden Zugang zu Land für Kleinbauern, die Abwesenheit einer Landreform, die Konzentration des Landes in den Händen weniger und die Dynamik des die Wirtschaft des Landes dominierenden Agrarexportmodells geschürt.

Welche Bedeutung hat vor diesem Hintergrund die insbesondere durch den kolumbianischen Staat und multinationale Konzerne betriebenen Kommerzialisierung des Lebens respektive der natürlichen Ressourcen in Kolumbien? Welche Rolle spielt dabei die grassierende Biopiraterie wie auch das TRIPS-Abkommen der WTO? Wie ist es möglich in diesen konfliktgeladenen Regionen die Rechte zur Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen einzulösen? Zu diesem Themenkomplex und über die Arbeit von Censat in Kolumbien wird die Umweltaktivistin Tatiana Roa berichten und mit uns diskutieren.


FDCL
Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V.
Centro de Investigación y Documentación Chile-América Latina
Centro de Pesquisa e Documentação Chile-América Latina
Research and Documentation Center Chile-Latin America
Gneisenaustraße 2a
10961 Berlin, Alemania, Alemanha
Fon: 49-(0)30-693 40 29
Fax: 49-(0)30-692 65 90
email: fdcl-berlin(at)t-online.de