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Januar 2010: Presseschau und Pressemitteilung „ThyssenKrupp beutet das Erz aus, den Fischern bleibt die Schlacke”- Erfolgreiche Hauptversammlung für Luis Carlos Oliveira und Kritische Aktionäre

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Die Pressemitteilung von PACS, KoBra, Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre und FDCL vom 22.Januar 2010 als PDF-Datei zum Öffnen/Herunterladen.

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Auf Einladung der Bundestagsfraktion Die Linke war es dem brasilianischen Fischer Luis Carlos Oliveira möglich, im Januar 2010 nach Deutschland zu kommen, um über den Protest der Fischer gegen das Stahlwerk von ThyssenKrupp an der Bucht von Sepetiba zu berichten.

Weitere Informationen z.B. zur Hauptversammlung der Aktionärinnen und Aktionäre der ThyssenKrupp AG finden sich auch auf der Seite des Dachverbands der  Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre.

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Für Interviews:

Luis Carlos Oliveira, Vertreter der Fischervereinigung APESCARI, Region Canto dos Rios // Karina Kato, Mitarbeiterin des Instituts Políticas Alternativas para o Cone Sul (PACS), Rio de Janeiro (beide erreichbar über Christian Russau) // Christian Russau, Vorstandsmitglied des bundesweiten Netzwerks der Brasilien-Solidarität, Kooperation Brasilien (KoBra) aus Freiburg, Tel. 0171 - 209 55 85 und chrussau(at)googlemail.com // Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, Tel. 0221/5995647, Mobil-Tel. 0173 – 713 5237, Email: dachverband@kritischeaktionaere.de

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Ein paar Medienreaktionen zum Protest der Fischer auf der Hauptversammlung von ThyssenKrupp:

 

"Nachhaltige Investments. Kritische Aktionäre prangern Geschäftspraktiken an" (Handelsblatt Business Briefing, 19.02.2010, Nr. 2) +++ Thyssens Versprechen - und die Realität (labournet, 19.02.2010) +++ "Lula - auch nur ein Genosse der Bosse?" ThyssenKrupp baut in Brasilien seit 2006 für Milliarden Euro ein riesiges Stahlwerk, das nach Kritikern die Lebensgrundlage von Fischern und die Umwelt bedroht (telepolis, 16.02.2010) +++ "Die Fischer gegen das Stahlwerk von ThyssenKrupp" (Bundestagsfraktion Die Linke 10.02.2010 – PDF) +++ "ThyssenKrupp: Nerven wie Drahtseile gefragt" (Finanzen.net, 07.02.2010) +++ "Handschlag verweigert. ThyssenKrupp weist alle Vorwürfe zurück – Fischerprotest gegen Stahlwerk hält an" (Lateinamerika Nachrichten, Februar 2010) +++ "Pescatori vs Thyssen Krupp" (Osservatorio Brasile, 01.02.2010) +++ "Weiter Kritik aus Brasilien an ThyssenKrupp". Deutscher Stahlkonzern weist Vorwürfe zurück. Entwicklungsausschuss des Bundestags schaltet sich ein (amerika21, 30.01.2010) +++ "Entwicklung - Aber für wen? Fischer im Kampf gegen ein ThyssenKrupp-Stahlwerk" (Radio onda, 30.01.2010, audiofile) +++ »Ich wurde aus Luxuswagen mit einer Waffe bedroht«. ThyssenKrupp baut in Brasilien ein Stahlwerk und vergiftet dabei die Umwelt. Ein Gespräch mit Luis Carlos Oliveira (junge welt 29.01.2010) +++ "Das Stahlwerk zerstört unsere Lebensgrundlage". ThyssenKrupp baut eine neue Fabrik in Brasilien. Die Fischer der Region sind dagegen (taz 28.01.2010, auch in Druckausgabe ND 28.01.2010) +++ EU und Lateinamerika: Schutz vor Willkür statt Profit. Von Barbara Lochbihler (news.de 26.01.2010) +++ "Ärger um teure Stahlwerke" (NRZ 22.01.2010, nur Druckausgabe) +++ "Versammlungszirkus". Kommentar von Werner Sturbeck (FAZ vom 22.01.2010, nur Printausgabe)  +++ Ein Fischer kämpft gegen Thyssen-Krupp (Südamerika Blog 23.01.2010) +++ Globalisierter Protest Zwischen den Zahlen (Süddeutsche Zeitung, 22.1.10) +++ Probleme für Stahlmulti (jW, 22.1.10) +++ "Dieser Fischer protestiert gegen Thyssen-Krupp" (BILD NRW 22.01.2010, nur Print) +++ "Aus der Substanz" (Süddeutsche Zeitung 22.01.2010, nur Druckausgabe) +++  Der Streit um die Dividende. Gewerkschaft lehnt auf ThyssenKrupp-Hauptversammlung Auszahlung ab / Kritik an Kraftwerksbau (Leipziger Volkszeitung, Printausgabe 22.01.2010) +++ "ThyssenKrupp und die Fischer von Sepetiba" (Bonner Generalanzeiger, Printausgabe 21.01.2010) +++ ThyssenKrupp: Hauptversammlung bei ThyssenKrupp (2'-Video, ARD Mediathek, Börse im Ersten, 21.1.10, online bis 28.1.10) +++ "ThyssenKrupp bedroht Menschenleben in Brasilien (Pressemitteilung Die Linke, Niema Movassat MdB, 21.01.2010)  +++ ThyssenKrupp unter Druck: Neue Werke fressen Gewinn (n-tv, 21.01.2010) +++ Probleme bei Thyssen-Krupp (2'45''-Audio, WDR Mediathek, 21.1.10)  +++ "Neue ThyssenKrupp-Werke deutlich teurer" (Stern, 21.01.2010) +++ Aktionäre billigen Vorstandsvergütungen (Frankfurter Rundschau Online, 21.1.10) +++ Hauptversammlung: Thyssen-Krupp verärgert Aktionäre (Der Westen, 21.01.2010) +++ Zum Wohl der Aktionäre – ThyssenKrupp bedroht Menschenleben in Brasilien (Saarländische Online-Zeitung, ‎21.01.2010‎) +++ Fischer gegen ThyssenKrupp (ND 21.1.10) +++ Neue ThyssenKrupp-Werke klar teurer als geplant (ZEIT online mit dpa, 21.1.10) +++ ThyssenKrupp-Aktionäre fürchten Dividende (Financial Times Deutschland, 21.1.10) +++ Millionen für die Mangrovensümpfe (Handelsblatt 21.1.10) +++ Brasilianische Fischer wollen gegen ThyssenKrupp-Werk protestieren (Spiegel Online mit dpa, 21.1.10) +++ Kritik an ThyssenKrupp Stahlwerk in Brasilien (Deutsche Welle, 21.1.10) +++ Protest gegen geplantes Stahlwerk von ThyssenKrupp in Brasilien (inforadio, Audiofile, 20.1.10, online bis 28.Januar) +++ Pescadores brasileiros protestam na Alemanha (O Globo – Blogue No Portal de Brandemburgo, 20.01.2010) +++ Brasilianische Fischer wollen gegen ThyssenKrupp-Werk protestieren (N24, 20.01.2010) +++ ROUNDUP: Brasilianische Fischer wollen gegen ThyssenKrupp-Werk protestieren. BONN (dpa-AFX, 20.01.2010) +++ Stahl: Fischer wollen gegen ThyssenKrupp-Werk protestieren. Brasilianische Fischer wollen am Donnerstag bei der ThyssenKrupp-Hauptversammlung in Bochum gegen ein fast fertiggestelltes Werk des größten deutschen Stahlproduzenten in ihrer Heimat protestieren. (Focus, 20.01.2010) +++ Fischer wollen gegen ThyssenKrupp-Werk protestieren (20.1.10, ZEIT online mit dpa) +++ Metaller und Fischer (Süddeutsche Zeitung, 20.01.2010) +++ "Fischer protestiert gegen Stahlwerk von ThyssenKrupp in Brasilien" (AFP 20.01.2010 bei yahoonews)  +++ Fischer gegen ThyssenKrupp. Vertreter von Fischereiverbänden aus Brasilien kommen zu Aktionärsversammlung. Vorwürfe wegen Bau eines Werks (amerika21, 09.01.2010)

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"Denúncias contra TKCSA ganham visibilidade na Alemanha" (Fazendo Média 23.01.2010, auch übernommen von Brasil de Fato) +++ Pollution: des pêcheurs brésiliens s'opposent au géant allemand ThyssenKrupp (AFP) +++ Alemanha: Pescador brasileiro em guerra contra gigante alemão da siderurgia (Correio de Minho) +++ PARTERRE / TyssenKrupp nella rete del pescatore di Rio (Il Sole) +++ Pescadores brasileños protestan en Asamblea General de ThyssenKrupp (Prensa Latina) +++ ThyssenKrupp é alvo de críticas de pescadores brasileiros (Deutsche Welle) +++

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Der Kampf des Fischers (Portrait über Luis Carlos Oliveira, Süddeutsche Zeitung, Printausgabe vom 20. Januar 2010) - PDF-Datei (365 KB) Öffnen/Download HIER

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Das Stahlwerk und die Fischer. Brasilianisches Menschenrechtssekretariat geht davon aus, dass der Werkschutz von ThyssenKrupp in Brasilien aus Milizionären besteht, in: Lateinamerika Nachrichten, Januar 2010

 


Stahlwerkkomplex Thyssen-Krupp - Vale do Rio Doce: Deutscher Stahlkonzern verseucht Bucht von Sepetiba im Bundesstaat Rio de Janeiro

1. Hintergrundinformation/Einführung:
Stahlwerkkomplex Thyssen-Krupp - Vale do Rio Doce

2. Abschlußdeklaration Seminar gegen Thyssen-Krupp - Vale do Rio Doce:
“Stahlwerkkomplex in Sepetiba: Entwicklung wofür? Für wen?

3. PM von Rettet den Regenwald (12.05.08):
Deutscher Stahlkonzern verseucht Meeresbucht in Brasilien/Einheimische klagen


4.
Die Stahlschmelze der Firma Thyssen-Krupp richtet im Bundesstaat Rio de Janeiro schwere soziale und ökologische Schäden an. Artikel von Gislene Lima (deutsch und portugiesisch)

 

 

5. Thyssen-Krupp-Projekt in Brasilien: Milizionäre gegen Stahlwerk-Gegner
Lohndumping, Schwermetalle und Drohanrufe bei betroffenen Fischern: Eine Megabaustelle von Thyssen-Krupp in der Nähe von Rio sorgt für Ärger in Brasilien. VON GERHARD DILGER. taz vom 22.03.2009

 

6. Audiência Pública discute violações cometidas por siderúrgica
Pescadores da Baia de Sepetiba denunciam ameaças de morte feitas por seguranças da Companhia Siderúrgica do Atlântico – uma parceria entre a empresa alemã ThyssenKrupp e brasileira Vale
23/03/2009
Por Gilka Resende

 

7. Trotz der Rechtsverstösse baut ThyssenKrupp in Rio weiter
VON GISLENE LIMA, APRIL 2009. KoBra - Kooperation Brasilien.

 

8. 30.04.2009: Gemeinsame Protesterklärung gegen Stahlwerk von Thyssen-Krupp in Brasilien

9. 30.04.2009: Nota de protesto contra Companhia Siderúrgica do Atlântico (TKCSA) da Thyssen-Krupp

 

10. November 2009 Delegationsreise (Stuttgart, Duisburg, Brüssel, Kassel, Berlin) der brasilianischen Fischer im Protest gegen das Stahlwerk von Thyssen-Krupp

 

11. Veneno seu pulmão – Rio de Janeiro mais perto de Cubatão
Sandra Quintela –Economista - Pacs
11/2009

12. Thyssen Krupp: Unregelmäßigkeiten und globale Erwärmung
Sandra Quintela, Wirtschaftswissenschaftlerin - PACS Políticas Alternativas para o Cone Sul (Rio de Janeiro)
11/2009

13. Sirkis Globo News - Companhia Siderúrgica do Atlântico preocupa ambientalistas

 

14.) 15.11.2009 Erklärung der internationalen Tagung “Die Rolle Europas  in der globalen Krise – system error – Neustart!”  und der Aktionskonferenz “Wir zahlen nicht für Eure Krise”
Declaração do Congresso internacional “O Papel da Europa na Crise Global: Erro de Sistema – Reiniciar!” e da Conferência “Nós não Pagamos pela Crise de Vocês”

15.) Nov. 2009 Rechtsverletzungen, die von der Companhia Siderúrgica do Atlântico – TKCSA (Thyssen Krupp und Vale) in der Bucht von Sepetiba, in Rio de Janeiro, Brasilien begangen wurden

16.) From Lima to Madrid: Hearing in the European Parliament
Witnesses of human rights abuses by European Transnational Corporations in Latin America presented their cases in the European Parliament at the 18th of November 2009 - in preparation of the alternative EU-LAC summit, 14-18 May 2010 in Madrid. Fisher from Brasil showed how the steel plant Thyssen-Krupp contaminates a bay near Rio de Janeiro, infringes environmental laws,  displaces local fisher, and does not act when security staff of the company articulates death threats ...

17.) NOTA DE PRENSA - Bruselas, 17 de noviembre de 2009: *Denuncian a multinacionales europeas ante el Parlamento Europeo en Bruselas*

18.) 24.11.2009: Fischer gegen ThyssenKrupp. Brasilianer wehren sich gegen deutsches Stahlwerk
Von Harald Neuber. Neues Deutschland, 24/11/2009

19.) Pescadores informan en Alemania sobre conflicto con Thyssen-Krupp. Berlín, 24 nov (PL)

 

20.) onda-info 224 spezial Brasilien II < http://www.npla.de/onda/content.php?id=1021>.
Direkt aus Rio de Janeiro, aus den Räumen der Radio-Presse-Agentur Pulsar Brasil:
++ In dem onda-info 224 spezial Brasilien II geht es um Thyssen-Krupp und das umstrittene Stahlwerk, das dieser Konzern in Rio de Janeiro baut. Kürzlich berichtete eine Aktivistin aus der NGO Pacs in Deutschland über die ökologischen und sozialen Schäden, die diese Rieseninvestition vor Ort anrichtet. Da Pulsar selbst Untermieter bei Pacs ist, nutzen wir die Gelegenheit, um mit Sandra über die wachsende Protestbewegung gegen das Thyssen-Krupp-Werk zu sprechen.
Hören unter < http://www.npla.de/onda/content.php?id=1021>

 

21.) Das Stahlwerk und die Fischer: Brasilianisches Menschenrechtssekretariat geht davon aus, dass der Werkschutz von ThyssenKrupp in Brasilien aus Milizionären besteht
Seit nunmehr zwei Jahren protestieren lokale Fischer, Bürgerinitiativen und Menschenrechtsgruppen aus Rio gegen das Stahlwerk, das ThyssenKrupp an der Bucht von Sepetiba baut, circa 70 Kilometer westlich des Stadtzentrums von Rio de Janeiro. Die Region ist bekannt als Gebiet, in dem Milizen agieren. Vorwürfen der Fischer zufolge setzt sich der Werkschutz des Stahlkomplexes aus Milizionären zusammen. Den Lateinamerika Nachrichten liegt nun ein Dokument der brasilianischen Bundesregierung vor, das diesen Verdacht bekräftigt.
Lesen Sie den kompletten Artikel in der aktuellen Ausgabe der Lateinamerika Nachrichten
Text: // Ana Malavazi und Christian Russau
Lateinamerika Nachrichten LN. Ausgabe: Nummer 427 - Januar 2010

22) Audiência pública recolhe queixas sobre obras da maior siderúrgica da América Latina   
15 de Dezembro de 2009. Agência Brasil.
Rio de Janeiro - No terceiro ano de obras para sua instalação, a Companhia Siderúrgica do Atlântico (CSA), na Baía de Sepetiba, a cerca de 80 quilômetros da cidade do Rio de Janeiro, é alvo de fiscalizações de integrantes dos legislativos municipal, estadual e federal. [continuar ...]

23.) Januar 2010 Gegenantrag zur 11. ordentlichen Hauptversammlung der ThyssenKrupp AG am 21. Januar 2010 in Bochum
Der Gegenantrag des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre steht ab sofort auf der Internetseite der ThyssenKrupp AG zum Download bereit:
www.thyssenkrupp.com/de/investor/hauptversammlung.html

 

 

 

 

 

 

 


Brasilien: Das Thyssen-Krupp-Stahlwerk und die Fischer - "Entwicklung - aber für wen?!"

Rundreise der brasilianischen Delegation der FischerInnen im Protest gegen das Stahlwerk von Thyssen-Krupp an der Bucht von Sepetiba, Bundesstaat Rio de Janeiro:

 

Brasilien: Das Thyssen-Krupp-Stahlwerk und die Fischer
"Entwicklung - aber für wen?!"

 

Zum Hintergrund

 

Stahlwerkkomplex von Thyssen-Krupp verseucht brasilianische Bucht +++ verstößt gegen Umweltauflagen +++ vertreibt lokale Fischer  +++ und sieht keinen weiteren Handlungsbedarf, wenn der Sicherheitschef des Unternehmens Morddrohungen gegen Fischer ausspricht... [mehr]

 

Termine und Orte:

Stuttgart, 13.11.2009
Stuttgart, 14.11.2009
Duisburg, 16.11.2009
Brüssel, 18.11.2009
Kassel, 19.11.2009
Berlin, 20.11.2009
Berlin, 23.11.2009

 

Infoflyer zum Fall und zur Delegationsreise

 

VeranstalterInnen der Delegationsreise:

Rosa Luxemburg Stiftung in Kooperation mit Institut PACS - Políticas Alternativas para o Cone Sul (Rio de Janeiro) und FDCL (Berlin)


Zum Hintergrund:

Photo: MPT
Photo: MPT
Photo: MPT
Photo: MPT
Photo: IBAMA
Photo: IBAMA
Photo: IBAMA
Photo: PACS
Photo: Fabio Caffe
Photo: Fabio Caffe
Photo: PACS


Stahlwerkkomplex von Thyssen-Krupp verseucht brasilianische Bucht +++ verstößt gegen Umweltauflagen +++ vertreibt lokale Fischer  +++ und sieht keinen weiteren Handlungsbedarf, wenn der Sicherheitschef des Unternehmens Morddrohungen gegen Fischer ausspricht...



Seit September 2006 baut Thyssen-Krupp zusammen mit der Companhia Vale do Rio Doce (CVRD) an dem Stahlwerkkomplex Companhia Siderúrgica do Atlântico (CSA) in der Bucht von Sepetiba im Bundesstaat Rio de Janeiro. Von der größten deutschen Auslandsinvestition in Brasilien der letzten Jahre ist in den Medien die Rede. Jüngsten Angaben zufolge investiert Thyssen-Krupp in das Stahlwerk 4,5 Milliarden Euro.
Der Bau des Stahlwerks ist Teil einer breiten Strategie der Konsolidierung einer kontinentalen Infrastruktur, in die auch das Projekt "Programm zur Beschleunigung des Wachstums" (Programa de Aceleração do Crescimento – PAC) und die südamerikanische Infrastruktur-Inititative IIRSA eingebunden sind. Der Stahlwerkkomplex CSA wurde in Brasilien auch mit öffentlichen Geldern, aus dem Fonds der brasilianischen Entwicklungsbank BNDES, in Höhe von 1,48 Milliarden Reais öffentlicher Kredite mitfinanziert und genießt großzügige Steuerbefreiungen - allein in 2006 waren es 250 Millionen Reais. Die vorgesehene Produktion ist vollständig auf den Export nach Deutschland (zwei Millionen Tonnen Stahl/jährlich) und in die USA (drei Millionen Tonnen Stahl/jährlich) ausgerichtet.

Jedoch...

Bereits seit 2007 klagen lokale Fischer, Bügerinitiativen und Menschenrechtsgruppen aus dem Bundesstaat Rio de Janeiro gegen den Stahlkonzern. In der westlichen Region von Rio leben ca. 8.000 Familien, die vom Fischfang lebten und durch die Errichtung des Stahlwerks und der Häfen direkt betroffen sind.

Die Vorwürfe gegen CSA im Einzelnen:

UMWELT: Die Baustelle befindet sich in einem durch brasilianische Bundesgesetze ausgewiesenem Naturschutzgebiet. Trotz fehlender Umweltgenehmigung durch die Umweltbehörde IBAMA, trotz mehrfach gesetzlich angeordneten Baustopps gehen die Bauarbeiten weiter - und die unzähligen Unregelmäßigkeiten ebenso wie die Zerstörung von Flora und Fauna werden fortgesetzt.
Zudem kritisiert die dem brasilianischen Gesundheitsministerium unterstellte Stiftung Fundação Oswaldo Cruz in ihrer Fallstudie vom Juli 2009, dass die von CSA in Auftrag gegebene Umweltfolgenstudie beschränkt ist und die Bevölkerung nicht angemessen informiert wird über die Auswirkungen, die das Stahlwerk für Gesundheit und Lebensqualität haben wird. Des weiteren vernachlässige die Umweltfolgenstudie unzulässigerweise die Fragen, wie die sich in Wasser, Boden und Luft ausbreitende Toxizität angemessen und konkret behandelt werden soll.
In Bezug auf die bereits in der Bucht vorhandene Kontamination mit Schwermetallen, die einem Vorgängerunternehmen zuzuschreiben ist, versprach CSA die Anwendung modernster Technik und Standards zur Abscheidung durch Drainage - jedoch: das Wasser der Bucht ist verseucht, so dass Fischfang kaum mehr möglich ist: Fischsterben ebenso wie Mißbildungen bei neugeborenen Fischen häufen sich massiv.

LOKALE BEVÖLKERUNG: Durch das Bauvorhaben der CSA sind 8.075 Familien der Fischer der Region bedroht. Durch die Bauarbeiten und die beim Ausbaggern entstandene Verschmutzung der Meeresbucht wurden die Fischgründe zerstört. Der Hafenausbau führte zu einer massiven Ausdehnung der Gebiete, in denen der Fischfang verboten ist - und trifft somit die ärmsten der Fischer äußerst hart. Des Weiteren bringt der Stahlwerkkomplex schwerwiegende Gesundheitsrisiken mit sich: steigende Verschmutzung sowie giftige Chemikalien bewirken Atemwegserkrankungen und erhöhen das Risiko von verschiedenen Krebsformen.
Da viele Familen in der Region vom Tourismus leben, wird nun auch diesen Familien ihre materielle Lebensgrundlage entzogen.

ÖFFENTLICHE FINANZMITTEL: Das Stahlwerk wird auch mit öffentlichen Mitteln der brasilianischen Entwicklungsbank BNDES finanziert, die bisher bereits 1,48 Milliarden Reais (ca. 560 Mio €) in das Vorhaben investiert hat, ohne dass deren Finanzierungs-, soziale und Umweltkriterien, die zur Vergabe dieser Kreditlinien führten, der Öffentlichkeit bekannt gemacht worden wären.

MILIZEN: Die Region, in der das Unternehmen baut, ist bekannt als Gebiet, in dem eine der gefährlichsten Milizen Rio de Janeiros agiert. Verschwundene und Morde sind dort alltäglich. In einem solchen Umfeld verschiedenster krimineller Interessen und Machträume ist die Artikulation von Widerstand derjenigen, die gegen den Bau des Stahlwerkes protestieren, äußerst schwierig. Am 19. März dieses Jahres beraumte deshalb die Menschenrechtskommission des Parlaments von Rio de Janeiro, ALERJ, eine öffentliche Anhörung an, um den Vorwürfen einer Verbindung zwischen den Sicherheitskräften des Unternehmens und den Milizen nachzugehen. Diese Sicherheitskräfte bedrohten und verfolgten Arbeiter und Fischer, die gegen das Bauvorhaben protestierten.
Auf der Anhörung in der ALERJ wurde mittels Photos belegt, dass der Transport der Arbeiter des Werks von stadtbekannten Milizionären durchgeführt wird. Im Rahmen der Anhörung wurde außerdem aufgezeigt, dass der Chef der Sicherheitsfirma des Unternehmens selbst Drohungen gegen die Fischer ausgesprochen hat und der Miliz der Region angehört. In der Anhörung zeigten sich der Vertreter der CSA ebenso wie der anwesende Vertreter der deutschen Botschaft bestürzt. CSA suspendierte daraufhin den Sicherheitschef für die Dauer von 30 Tagen und versprach den Vorwürfen nachzugehen. Ergebnis: nach 30 Tagen wurde die Suspendierung aufgehoben, weil sich - so CSA - keine diesbezüglichen Hinweise fanden, und der Sicherheitschef bestritt, Milizionär zu sein und die Morddrohung ausgesprochen zu haben. Somit stand für CSA Aussage gegen Aussage. - Doch während der Sicherheitschef weiter im Dienste ist, mußte der betroffene Fischer ins Menschenrechtsschutzprogramm aufgenommen werden, um sein Leben zu schützen. Zur Zeit wird eine Anklage seitens der Staatsanwaltschaft geprüft.

ARBEIT: Um Kosten zu senken, hat CSA (Im-)migranten beschäftigt, vor allem aus China und Nordostbrasilien. Das Versprechen, viele Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung zu schaffen, wurde nie eingehalten. Die Medien feiern propagandistisch den 30.000 unterschriebenen Arbeitsvertrag, vergessen dabei gleichwohl die 'Qualität' der geschaffenen Arbeitsplätze zu erwähnen. Ebenso findet die Tatsache keine Erwähnung, dass die Arbeiter systematisch in kurzen Zyklen ausgetauscht werden, um die aus der brasilianischen Arbeitsgesetzgebung erwachsende Pflicht zur Festanstellung zu umgehen. Im letzten Jahr wurden auf der Baustelle 120 chinesische Arbeiter ohne irgendeinen Arbeitsvertrag angetroffen. Diese Arbeiter sind schlimmsten Lebens- und Arbeitsverhältnissen ausgesetzt, zudem werden sie von Milizen bedroht.
Hinzu kommt, dass der Zugang zum Gelände des Stahlwerks selbst für staatliche Stellen nur erschwert möglich ist: staatliche Kontrollen in Bezug auf Arbeitsschutz und -rechte, sowie Überprüfung der Einhaltung von Umweltauflagen werden so erschwert bis hin ganz verhindert.

 

Weitere Hintergrundinformationen


Termine der Rundreise

Stuttgart. 13.11.2009:
Brasilien: Das Thyssen-Krupp-Stahlwerk und die Fischer
"Entwicklung - aber für wen?!"

Der Fall wird auch Gegenstand des Eröffnungspanels des attac-Kongress "Die Rolle Europas in der globalen Krise: system error – Neustart! Für eine ökologische und solidarische Weltwirtschaft" sein.
Internationale Tagung, 13.–15. November 2009 in Stuttgart
Ort der Auftaktveranstaltung: DGB-Haus, Willi-Bleicher-Str. 20, 19:00 Uhr.

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Stuttgart. 14.11.2009:
Brasilien: Das Thyssen-Krupp-Stahlwerk und die Fischer
"Entwicklung - aber für wen?!"


Workshop mit einer Delegation der brasilianischen Fischer und einer Vertreterin des Instituts PACS - Políticas Alternativas para o Cone Sul, Rio de Janeiro, und dem TNI

Zeit:
Samstag, 14. November 2009. Beginn: genaue Zeit wird noch bekanntgegeben

Ort:
attac-Kongress: Die Rolle Europas in der globalen Krise: system error – Neustart!
Für eine ökologische und solidarische Weltwirtschaft
Internationale Tagung, 13.–15. November 2009 in Stuttgart
Ort: Stuttgart, Forum 3, Gymnasiumstr. 21

Sprache:
Portugiesisch/Spanisch mit Konsekutivverdolmetschung

VeranstalterInnen:
Rosa Luxemburg-Stiftung, FDCL, KoBra, Amigos do MST/Freundinnen und Freunde der MST

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Duisburg, 16.11.2009
Brasilien: Das Stahlwerk und die Fischer
"Entwicklung - aber für wen?!"


Informations- und Diskussionsveranstaltung mit einer Delegation der brasilianischen Fischer und einer Vertreterin des Instituts PACS - Políticas Alternativas para o Cone Sul, Rio de Janeiro

Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr
Ort: Internationales Zentrum der VHS-Duisburg
Flachsmarkt 15, Duisburg-Mitte

Sprache:
Portugiesisch mit Konsekutivverdolmetschung

Eintritt frei.

VeranstalterInnen:
Rosa Luxemburg-Stiftung, FDCL, KoBra, Amigos do MST/Freundinnen und Freunde der MST, FUgE Hamm, Eine Welt Zentrum Herne, Eine Welt Forum Düsseldorf e.V., Informationsstelle "Dritte Welt" des evangelischen Kirchenkreises Duisburg

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Brüssel, 18.11.2009
Hearing im Europaparlament

Weitere Informationen bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Brüssel hier

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Kassel, 19.11.2009
Brasilien: Das Stahlwerk und die Fischer
"Entwicklung - aber für wen?!"


Informations- und Diskussionsveranstaltung mit einer Delegation der brasilianischen Fischer und einer Vertreterin des Instituts PACS - Políticas Alternativas para o Cone Sul, Rio de Janeiro

Zeit:
19.11.2009 Kassel
Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr

Ort: Uni Kassel, Raum 1208,  Nora Platiel-Straße 4, 34 127 Kassel

Sprache:
Portugiesisch mit Konsekutivverdolmetschung

Eintritt frei.

VeranstalterInnen:
Rosa Luxemburg-Stiftung, FDCL, KoBra, Amigos do MST/Freundinnen und Freunde der MST, FUgE Hamm

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Berlin, 20.11.2009:

Brasilien: Das Thyssen-Krupp-Stahlwerk und die Fischer
"Entwicklung - aber für wen?!"


Informations- und Diskussionsveranstaltung mit einer Delegation der brasilianischen Fischer und einer Vertreterin des Instituts PACS - Políticas Alternativas para o Cone Sul, Rio de Janeiro

Zeit:
Freitag, 20. November 2009. Beginn: 18:30 Uhr

Ort:
Haus der Demokratie und Menschenrechte, Robert-Havemann-Saal, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin

Sprache:
Portugiesisch mit Konsekutivverdolmetschung

Eintritt frei.

VeranstalterInnen:
Rosa Luxemburg-Stiftung, Nachrichtenpool Lateinamerika NPLA, FDCL, KoBra, Amigos do MST/Freundinnen und Freunde der MST, Rettet den Regenwald, FIAN Berlin, FUgE Hamm, Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt (ASW), BUKO Berlin, AK Internationalismus der IG-Metall, Berlin

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Berlin, Samstag, 21.11.2009

Podiumsvortrag mit Diskussion zum Fall Thyssen-Krupp in Brasilien - Proteste der Fischer
Samstag, 21. November 2009, Helle Panke. Weitere Infos: www.helle-panke.de

 

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Berlin, 23.11.2009:
Pressekonferenz mit einer Delegation der brasilianischen Fischer und einer Vertreterin des Instituts PACS - Políticas Alternativas para o Cone Sul, Rio de Janeiro

Zeit: 10:00 Uhr
Ort: FDCL
Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin

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Berlin, 23.11.2009:
Gesprächstermin im Deutschen Bundestag