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Einladung zur Veranstaltung:

"Jugendbanden und interethnische Konflikte in Großstädten Boliviens"
(Vortrag mit Dias)

Referent:
Federico Chipana Vargas (CEADL - La Paz/El Alto, Bolivien)

Mit der Implementierung des neoliberalen Wirtschaftsmodells Mitte der 80er Jahre in Bolivien kam es zu tiefgreifenden Transformationsprozessen in der bolivianischen Gesellschaft. Im Zuge der Strukturanpassungsprogramme wurden unter der Regierung von Präsident Sánchez de Lozada eine Reihe von Reformen verabschiedet. Dazu gehören u.a. die Verfassungsreform, die Bildungsreform sowie die Gesetze zur Bürgerbeteiligung und Dezentralisierung. Neben der Beseitigung
der Armut ist ein erklärtes Ziel der Neuerungen die Neudefinition des Verhältnisses zwischen Zivilgesellschaft und Staat.

Die sozialen Kosten der wirtschaftlichen Reformen sind jedoch enorm. Bis heute besteht die soziale Ungleichheit und Marginalisierung weiter Teile der Bevölkerung in Bolivien weiter. Insbesondere die indigene Bevölkerung (Aymaras, Quechuas, Guaranies usw.) ist von der Entwicklungsdynamik des Landes weitgehend ausgeschlossen. El Alto ist ein Symbol für städtische Armut und die bestehende gesellschaftliche Polarisierung in Bolivien. Die Situation Jugendlicher in El Alto ist dabei besonders schwierig. Sie wachsen im Spannungsfeld zwischen der traditionellen (Aymara-) Kultur ihrer Väter und der modernen, städtischen Kultur auf. Ihre Benachteiligung und Diskriminierung findet auf unterschiedlichen Ebenen statt. In der Öffentlichkeit werden sie vor allem mit Gewalt und Kriminalität in Zusammenhang gebracht. Sie sind von sozialen wie politischen Entscheidungsfindungsprozessen in El Alto ausgeschlossen. Hintergrund dieser Problematik ist der latente Rassismus und die geringe Wertschätzung der Kultur und Bevölkerung El Altos. Bis heute jedoch hat die Bevölkerung El Altos eine hohe Kraft zur
Selbstbehauptung bewiesen. Zu ihren Potentialen gehören insbesondere die starken sozialen Netze, die durch Solidarität und gegenseitige Hilfe gekennzeichnet sind.

 

Zeit:

Donnerstag, 17. Mai 2001 um  19:00 Uhr

Ort:

Mehringhof, Versammlungsraum, Aufgang III, 1.St. links 
Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin (U-Bhf. Mehringdamm)

Veranstaltet von:

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Archiv der Jugendkulturen

Arbeitsstelle "Globales Lernen und Internationale Kooperation" der TU Berlin

FDCL

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FDCL

Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V

Centro de Investigación y Documentación Chile-América Latina
Centro de Pesquisa e Documentação Chile-América Latina
Gneisenaustraße 2a
10961 Berlin, Alemania, Alemanha
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