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Koalition gegen Straflosigkeit
NMRZ. Adlerstraße 40. D-90403 Nürnberg.

Presseinformation 15.06.05


Menschenrechtsaktion im Nürnberger Fußballstadion

Anlässlich des Confederations Cup

und den Spielen der argentinischen Nationalmannschaft in Nürnberg*

Mit ganz neuen Aktionsmethoden planen Unterstützer/innen der „Koalition gegen Straflosigkeit”zum ersten Mal im Nürnberger Fußballstadion eine Aktion zum Thema „Fußball und Menschenrechte”, um auf die immer noch unaufgeklärten Verbrechen der argentinischen Militärdiktatur der Jahre 1976 – 1983 aufmerksam zu machen.

Fußball und Menschenrechte

Im WM-Jahr 2006 jährt sich der blutige Militärputsch in Argentinien (1976) zum 30sten Mal. Nach fast drei Jahrzehnten sind die Wunden bei den überlebenden Opfern der Diktatur und den Angehörigen nicht geheilt. Die argentinische Militärdiktatur hat die WM 1978 in ihrem Lande damals dazu genutzt, international in gutem Lichte zu erscheinen.

Die Welt war 1978 nach Argentinien gekommen, um "friedlich" Fußball zu spielen. Doch in der Hauptstadt Buenos Aires lagen die Folterzentren nur wenige hundert Meter von den Fußballstadien entfernt. Ehemalige Gefangene berichteten später von den lauten Rufen der Fußball-Fans, die sie bis in ihre Verliese hören konnten.

Die Koalition erinnert: Menschenrechtsorganisationen hatten schon kurz nach dem Militärputsch 1976 darauf hingewiesen, dass in Argentinien eine Diktatur wüte und dass es moralisch nicht vertretbar sei, zum Spielen nach Argentinien zu fahren.

Trotz dieser Forderungen und Warnungen nahm die Deutsche Nationalmannschaft an der WM 1978 in Argentinien teil, ohne der Bitten Familienangehöriger nach Unterstützung nachzukommen. Hieran lässt sich erkennen, dass sowohl die Deutsche Bundesregierung als auch der Deutsche Fußballbund kein Interesse an den Menschenrechtverletzungen in Argentinien zeigten und die sich für die Bevölkerung abspielende Tragödie ignorierten. Bereits vor Beginn der Weltmeisterschaft gab es in Argentinien 20.000 Opfer – unter ihnen über 50 Deutsche und Deutschstämmige, was der Bundesregierung bekannt war.

Fußball und Menschenrechte lassen sich nicht trennen, das hat die WM 78 in Argentinien gezeigt.

„Nach fast drei Jahrzehnten sind die Wunden bei den überlebenden Opfern der Diktatur und den Angehörigen nicht geheilt und verlangen Aufklärung und Entschuldigung. Damit sich so etwas nicht wiederholt, muss ein Menschenrechtskodex für Sportgroßveranstaltungen entwickelt und eingehalten werden”, so Pfr. Kuno Hauck Mitinitiator des in Nürnberg ansässigen bundesweiten Netzwerkes.

Weitere Informationen zum Thema: „Fußball und Menschenrechte”finden Sie auf unserer Webseite:
http://www.menschenrechte.org/Koalition/Aktuelles_Koalition.htm

Für Rückfragen:
Kuno Hauck, Tel: 0911-5408230, 0176 21 10 22 50