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ONE WORLD BERLIN - FILMFESTIVAL FÜR MENSCHENRECHTE UND MEDIEN
Vom 14. bis 23. November 2007 findet bereits zum IV. Mal das One World Filmfestival in Berlin statt. Wie auch schon in den Jahren zuvor ist das FDCL Programmpartner bei One World, - dieses Jahr zum Schwerpunkt "Lateinamerika: Menschenrechte und Globalisierung".
16.11.2007 um 19:00 Uhr:
Al Norte. Auf der Suche nach dem Amerikanischen Traum. Mexiko 2007, Original (Spanisch/Englisch) mit dt. UT, 79 min [mehr].
16.11.2007 um 21:30 Uhr:
Costa Rica S.A. - Costa Rica Aktiengesellschaft. Original (Spanisch) mit dt. UT, 100 min [mehr].
17.11.2007 um 21:00 Uhr:
Bioenergie aus Kolumbien: Wie aus Kraftstoff Zündstoff wird. D 2007, Hördokumentation (deutsch), 49 min [mehr].
18.11.2007 um 19:00 Uhr:
Soberanía Violada - Verletzte Souveränität. Paraguay 2007, Original (Guaraní/Span.) mit dt. UT, 30 min [mehr].
18.11.2007 um 21:00 Uhr:
Tambogrande – Mangos, Mord und Bergbau (Mangos, Murder, Mining). Peru 2007, Originalversion (Spanisch mit Englisch) mit deutschen UT, 85 min [mehr].
20.11.2007 um 19:00 Uhr:
Taromenani. Ecuador 2007, Original mit deutschen UT, 60 min [mehr].
Zu den Filmen der Lateinamerika Sektion auf dem One World 2007
Warum zieht es mehr als eine Million Menschen pro Jahr aus Mittelamerika und Mexiko in die USA? Was hat ein Freihandelsabkommen damit zu tun – und überhaupt: was steckt hinter einem Freihandelsabkommen? Und dann wäre da noch die Landfrage. Denn Land ist begehrt für den agroindustriellen Anbau von Exportprodukten wie Soja, für den Abbau von Rohstoffen im Bergbau, für den Anbau von Energiepflanzen wie zum Beispiel Ölpalmen. Nur stehen diese Nutzungen oftmals im Konflikt mit der kleinbäuerlich-familiären Landnutzung zur Ernährung und sind verbunden mit eklatanten Verletzungen von Menschenrechten.
Dieses Jahr gehen unsere Blicke nach Mexiko,
Costa Rica,
Peru,
Paraguay,
Kolumbien und
Ecuador.
Auf der Suche nach dem Amerikanischen Traum
Mexiko 2007, Original (Spanisch/Englisch) mit dt. UT, 79’, R: Stephanie Rauer und Rinaldo Pancera
Sie wollen raus aus Armut und Perspektivlosigkeit ihrer Heimatländer in Zentralamerika und Mexiko und folgen dem 'Amerikanischen Traum'. Seit im Jahr 1994 das nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) zwischen den USA, Kanada und Mexiko in Kraft trat, hat sich ihre Zahl verdreifacht. Mehr als eine Million Menschen machen sich nun jedes Jahr auf den Weg, um „illegal”in die USA zu gelangen.
Die Zugfahrten sind gefährlich, die Schleuserdienste teuer und die Hitze der Wüste Arizonas tötet. Ihre billige Arbeitskraft ist in den USA sehr gefragt, doch sie sind dort nicht offiziell willkommen: Grenzbefestigungsanlagen, die Beamten der „Border Patrol”und private Bürgerwehren wollen sie am Einwandern hindern.
Ort: Kino Acud. Veteranenstraße 21, 10 119 Berlin-Mitte; U-Bahn: U8 Rosenthaler Platz; Tram: M1 Rosenthaler Platz / M8, M12 Brunnenstraße/Invalidenstraße; S-Bahn: S1/S2 Nordbahnhof
Zeit: 19:00 Uhr
Filmvorführung mit Input-Vortrag und Diskussion.
Der Film wird auch am Samstag, 17.11.2007, im MehringHof gezeigt.
Costa Rica Aktiengesellschaft (Costa Rica S.A.), Costa Rica 2006, Original (Spanisch) mit dt. UT, 100’, R: Pablo Ortega // Nemagón Blues Prodakchons
Kaffee und Bananen haben das Bild von Costa Rica geprägt. Freihandelszonen machen das Land bereits attraktiv für Großinvestoren. Anfang Oktober 2007 konnte die Bevölkerung nun in einem Referendum darüber abstimmen, ob ihr Land dem zentralamerikanischen Freihandelsabkommen mit den USA (CAFTA) beitreten soll. Was aber ist dieses Freihandelsabkommen und was wird es den Menschen in Costa Rica bringen? Der Film geht diesen Fragen nach und zeigt viele ratlose Menschen, eine Budget starke Kampagne zugunsten und eine von einer breiten Masse sozialer Bewegungen getragene Kampagne gegen das Abkommen. Detaillierte Blicke in den Vertragstext beleuchten mit dem Freihandelsabkommen verbundene Akteure und deren Interessen. Ein kreativer, stellenweise polemischer Film, der ein komplexes Thema anschaulich aufbereitet. Für den europäischen Blick ist er zudem interessant, denn ebenso wie die USA versucht die Europäische Union regionale Freihandelsabkommen mit den Ländern Zentralamerikas abzuschließen.
Ort: Kino Acud. Veteranenstraße 21, 10 119 Berlin-Mitte; U-Bahn: U8 Rosenthaler Platz; Tram: M1 Rosenthaler Platz / M8, M12 Brunnenstraße/Invalidenstraße; S-Bahn: S1/S2 Nordbahnhof
Zeit: 21:30 Uhr
Filmvorführung mit Input-Vortrag und Diskussion.
Bioenergie aus Kolumbien – Wenn aus Kraftstoff Zündstoff wird, D 2007, Hördokumentation (deutsch), 49’; Produktion: Jenaer Internationaler Studierendenkreis (JISK)
Mitte der 1990er Jahre begannen die Vertreibungen der Bevölkerung im Chocó. BewohnerInnen afrokolumbianischer Gemeinden sind seitdem die Leidtragenden: Tausende von ihnen mussten fliehen, hunderte wurden vom Militär und Paramilitärs bereits ermordet. Platz sollte geschaffen werden für Ölpalmplantagen. Ölpalmen sind ertragreiche Produzenten von Palmöl. Und Palmöl ist eine interessante und billige Energiequelle für Blockheizkraftwerke oder für die Produktion von Biodiesel – auch hierzulande. Allein 25 Prozent der kolumbianischen Palmölproduktion gehen nach Deutschland. Mag die Ölpalme energetisch sehr ertragreich sein – in ökologischer und sozialer Hinsicht und mit Blick auf die Verletzung von Menschenrechten ist ihre Nutzung mehr als fragwürdig. Und damit wird sie zum Zündstoff.
Ort: Kino Acud. Veteranenstraße 21, 10 119 Berlin-Mitte; U-Bahn: U8 Rosenthaler Platz; Tram: M1 Rosenthaler Platz / M8, M12 Brunnenstraße/Invalidenstraße; S-Bahn: S1/S2 Nordbahnhof
Zeit: 21:00 Uhr
Aufführung der Hördokumentation mit Input-Vortrag und Diskussion.
Soberanía Violada - Verletzte Souveränität. Paraguay 2007, Original (Guaraní/Span.) mit dt. UT, 30’; R: Malu Vázquez. C: Arturo Peña, Calatina Servín, S: José Elizeche, T: W. Krauch
Der Distrikt San Pedro in Paraguay. Die grüne Wüste beginnt gleich neben den Siedlungen der Kleinbauern. Die grüne Wüste sind Monokulturen aus Soja, Weizen und demnächst möglicherweise Raps, aus dem die Investoren Agrokraftstoff gewinnen wollen, um ihn zu exportieren. Monokulturen expandieren in Paraguay, wo die Landfläche schon jetzt extrem ungleich verteilt ist. Die Expansion setzt auf gentechnisch veränderte Pflanzen und die chemische Keule der Pestizide. Sie geht zu Lasten der Lebens- und Wirtschaftsweise von indigenen Kleinbauernfamilien, die vertrieben, vergiftet, enteignet und zu Landlosen werden. Der Export von Produkten wie Soja zählt in Paraguay alles – das Recht auf Ernährungssouveränität zählt nichts. Der Film gibt den Kleinbauern eine Stimme.
Ort: Kino Acud. Veteranenstraße 21, 10 119 Berlin-Mitte; U-Bahn: U8 Rosenthaler Platz; Tram: M1 Rosenthaler Platz / M8, M12 Brunnenstraße/Invalidenstraße; S-Bahn: S1/S2 Nordbahnhof
Zeit: 19:00 Uhr (ZEITÄNDERUNG!!!)
Filmvorführung mit Input-Vortrag und Diskussion.
Der Film wird auch am Montag, 03.12.2007, im MehringHof gezeigt.
Tambogrande – Mangos, Mord und Bergbau (Mangos, Murder, Mining), Peru 2007, Originalversion (Spanisch mit Englisch) mit deutschen UT, 85’; R: Ernesto Cabellos, Stephanie Boyd
Es war eine Welle von Vorkämpfern, die in den 1960er Jahren aus einem Wüstenstreifen im Norden Perus das fruchtbare Tal des San Lorenzo Flusses entwickelte. Sie pflanzten Bäume, bewässerten und schufen so ertragreiche Mango- und Limonenplantagen. Eines Tages Ende der 1990er stand dann schweres Bohrgerät in den Straßen. Der Untergrund wurde nach Kupfer- und Goldvorkommen erkundet. Für die Stadt Tambogrande und das fruchtbare Tal hatten staatliche Behörden Konzessionen an eine kanadische Firma vergeben – ohne Wissen der Bevölkerung. Doch die Menschen leisteten Widerstand, und sie hatten klare Forderungen. Mangos, Limonen und Orangen statt Gold und Kupfer. So entstand eine breite regionale Bewegung, und in einem lokalen Referendum im Juni 2002 sprachen sie sich in überwältigender Weise für ihr landwirtschaftliches Entwicklungsmodell aus. Damit war der Kampf allerdings noch nicht gewonnen.
Ort: Kino Acud. Veteranenstraße 21, 10 119 Berlin-Mitte; U-Bahn: U8 Rosenthaler Platz; Tram: M1 Rosenthaler Platz / M8, M12 Brunnenstraße/Invalidenstraße; S-Bahn: S1/S2 Nordbahnhof
Zeit: 21:00 Uhr (ZEITÄNDERUNG !!!)
Filmvorführung mit Input-Vortrag und Diskussion.
Taromenani, Ecuador 2007, Original mit deutschen UT, 60’, R: Carlos Andrés Vera
Die Taromenani leben im Yasuni Nationalpark des Amazonas, einem Gebiet mit der weltweit höchsten Biodiversität. Ihr Lebensraum wurde Anfang dieses Jahres Teil eines Planes der ecuadorianischen Regierung, bestehende Konzessionen für die Förderung von Erdöl im Yasuni nicht auszubeuten und das Öl im Boden zu lassen. Ihre vom Staat anerkannten Territorien werden dennoch durch die angrenzende Erdölförderung und eine intensive illegale Holzgewinnung bedroht. Ihre Rechte und ihren Status als indigene Gruppe erkennen die Holzfällerfirmen nicht an. Im Jahr 2003 wurden Dutzende der Taromenani umgebracht – die Morde sind bis heute nicht aufgeklärt. Im Film geben die Taromenani Zeugnis, wie sich ihr Leben durch die Ansiedlungen der Ölfirmen, die illegalen Holzfällungen und Rodungen und die zunehmende Besiedlung verändert hat.
Ort: Kino Acud. Veteranenstraße 21, 10 119 Berlin-Mitte; U-Bahn: U8 Rosenthaler Platz; Tram: M1 Rosenthaler Platz / M8, M12 Brunnenstraße/Invalidenstraße; S-Bahn: S1/S2 Nordbahnhof
Zeit: 19:00 Uhr
Filmvorführung mit Input-Vortrag und Diskussion.
This event has been produced with the financial assistance of the European Union. The contents of this event are the sole responsibility of the organizers and can under no circumstances be regarded as reflecting the position of the European Union.
This event was elaborated within the framework of the cooperation-project "Handel-Entwicklung-Menschenrechte" of the Heinrich Böll Foundation (hbs), the Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL), and the Transnational Institute (TNI). More information at: