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Mehringhof e.V. - Verein zur Förderung der Erziehung, Volks- und Berufsbildung und Völkerverständigung (Berlin) in Kooperation mit FDCL lädt ein zum MehringHof-Filmabend:

 

Al Norte

Auf der Suche nach dem Amerikanischen Traum

[Mex./USA/D./CH., 2007, 79 min, OmU]

Ein Film von Stephanie Rauer und Rinaldo Pancera

 

Zeit: 17.11.2007, 18:00 Uhr [anschließend Diskussion mit den FilmemacherInnen]

Ort: Versammlungsraum im Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, 10 961 Berlin – Kreuzberg. Im Mehringhof, Aufgang 3, 1.Stock, über dem Theater. U-Bhf. Mehringdamm [U6 / U7]

Eintritt frei!


Al Norte. Auf der Suche nach dem Amerikanischen Traum

Sie wollen raus aus der Armut und Perspektivlosigkeit ihrer Heimatländer in Zentralamerika und Mexiko. Sie wollen ihre Familien unterstützen, ein besseres Leben und folgen dem 'Amerikanischen Traum'. Mehr als eine Million Menschen machen sich jedes Jahr auf den Weg, um in die USA zu gelangen. Vor ihnen liegen gefährliche Zugfahrten, teure Schleuserdienste und die Hitze der Wüste Arizonas, die sie durchqueren müssen. Ihre billige Arbeitskraft ist in den USA sehr gefragt. Dennoch sind sie dort nicht offiziell willkommen: Grenzbefestigungsanlagen, die Beamten der „Border Patrol”und die privaten Minutemen-Bürgerwehren wollen sie am Einwandern hindern, einfangen, nach Mexiko zurückschicken. Die jährliche Zahl der MigrantInnen in die USA hat sich seit 1994 verdreifacht. Es war das Jahr, in dem das nordamerikanische Freihandelsabkommen NAFTA (TLCAN auf spanisch) zwischen den USA, Kanada und Mexiko in Kraft trat. Migration wird sichtbar als logische Konsequenz eines globalen Marktes, von dem transnationale Unternehmen profitieren, der den Großteil der Bevölkerung aber ohne Land, Arbeit und Perspektive lässt.

 

[Mex./USA/D./CH., 2007, 79 min, OmU]

Ein Film von Stephanie Rauer und Rinaldo Pancera


VeranstalterInnen:

Mehringhof e.V. - Verein zur Förderung der Erziehung, Volks- und Berufsbildung und Völkerverständigung (Berlin) in Kooperation mit FDCL

 


Weitere Informationen:

Es gleicht einem Exodus. Sie kommen aus Honduras, Nicaragua, Mexiko, El Salvador und Guatemala. Mehr als eine Million Menschen versuchen jedes Jahr, die Grenze zu den USA illegal zu überqueren. Sie glauben, sie haben nichts zu verlieren. In ihrer Heimat gibt es keine Arbeit, keine Perspektive. 80 Prozent der Menschen leben in bitterster Armut. Deshalb lassen sie alles zurück: Ihre Familien, ihr Zuhause, ihre Traditionen. Und sie riskieren ihr Leben für den Amerikanischen Traum.


Die US-Regierung versucht, den Menschenstrom zu stoppen und macht die Grenzen dicht. Ab 2007 wird ein neuer Schutzwall gebaut. Die 1.100 Kilometer lange Mauer soll den reichen Norden vom armen Süden trennen. Doch selbst die amerikanische Grenzpolizei ist sich nicht sicher, ob der neue „Eiserne Vorhang”die Migranten stoppen kann. Schon jetzt haben die Mauern in allen großen Grenzstädten nur bewirkt, dass immer mehr Menschen den gefährlichen Weg durch die Wüste von Arizona wagen. Jeden Tag wiederholt sich hier das Katz- und Mausspiel. Modernste Technologie kämpft gegen Bauernschläue. Auf der mexikanischen Grenze starten kleine Gruppen ihren oft tagelangen Marsch. Auf der anderen Seite legen sich die Beamten der „Border Patrol”auf die Lauer. Und auch zivile Bürgerwehren wie die „Minutemen”üben sich in der „Verteidigung ihres Vaterlandes”. - Doch die amerikanische „Border Patrol”und patriotische Waffennarren sind nur die letzten Hindernisse auf dem Weg nach Norden.

Im Süden Mexikos beginnt für viele Zentralamerikaner bereits der Spießrutenlauf vorbei an Polizei und bewaffneten Jugendbanden. Zu Hunderten springen sie auf anfahrende Güterzüge, die sie möglichst weit in den Norden bringen sollen. „La bestia”– Die Bestie wird das Transportmittel voller Risiken genannt. Oft schlafen sie tagelang nicht - aus Angst, herunterzufallen und unter die Räder zu kommen. Sie riskieren ihr Leben für ein Dach über dem Kopf, etwas zu essen und eine gute Schulausbildung für ihre Kinder.


Die USA – das gelobte Land. Seit 1994 hat sich die Zahl der Migranten mehr als verdreifacht. 1994 ist auch das Jahr, in dem das Freihandelsabkommen NAFTA zwischen den USA, Kanada und Mexiko in kraft trat. Und das Jahr, in dem die USA begannen, ihre Grenzanlagen zu verstärken. Ein bloßer Zufall? Der Film zeigt die Migration als logische Konsequenz eines globalen Marktes, der nur transnationale Unternehmen profitieren, den Großteil der Bevölkerung aber ohne Land, ohne Arbeit und ohne Perspektive lässt. Solange sich daran nichts ändert, wird keine Mauer, keine Wüste, kein Meer dieser Welt die Migranten aufhalten können.


Was bedeutet für sie diese moderne Form des „Amerikanischen Traumes”? Und was bleibt am Ende davon übrig? Rund 10 Millionen Lateinamerikaner leben mittlerweile illegal in den Vereinigten Staaten. So wie Jeronimo aus Chiapas. Er hat es geschafft. Seit einem Jahr arbeitet der Mexikaner in Tucson, Arizona. Millionär wird er nicht werden, aber für ihn ist auch der Job als Tellerwäscher schon ein Glücksfall. Doch er hat sein Leben im Kreis der Familie mit einem Alltag in Angst eingetauscht: Unsichtbar sein, nicht entdeckt werden. Sonst war alle Mühe umsonst. Hat es sich gelohnt? Und würde er sich wieder für den Weg nach Norden entscheiden?


Dieser Film erzählt die Geschichte von Eva. Neftali. José René. Guadalupe. Jeronimo. Oscar und Sharky. Sie alle geben den amerikanischen Statistiken ein Gesicht und stehen doch für viele Millionen Migranten auf dieser Welt, die auf der Suche nach einem besseren Leben sind.


Die Geschichte über einen Traum,

der für viele Menschen zum Albtraum wird.




This event has been produced with the financial assistance of the European Union. The contents of this event are the sole responsibility of the organizers and can under no circumstances be regarded as reflecting the position of the European Union.

 

This event was elaborated within the framework of the cooperation-project "Handel-Entwicklung-Menschenrechte" of the Heinrich Böll Foundation (hbs), the Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL), and the Transnational Institute (TNI). More information at:

http://www.handel-entwicklung-menschenrechte.org 


FDCL, Berlin: fdcl-berlin.de/de/
TNI - Transnational Institute, Amsterdam: www.tni.org
Fundação Heinrich Böll, Rio de Janeiro: www.boell-latinoamerica.org/pt/nav/35.htm
Heinrich Böll Stiftung, Referat Lateinamerika, Berlin: www.boell.de